Über die Malabrigo Sock wollte ich schon lange mal einen Testbericht für euch schreiben, doch mein Viajante ist nach wie vor noch in Arbeit. Ja, im Juli hatte er Einjähriges – sagt nix! Das liegt allerdings nicht an der tollen Wolle, vielmehr an meiner Prioritätensetzung, die sich mit Zunahme der Maschenanzahl pro Runde immer wieder zu anderen Projekten verlagert hat. Da ich ihn aber in diesem Winter tragen möchte, werde ich ihn euch wohl auch demnächst zeigen können. Der Alpaca-Mantel aus selbigem Beitrag ist übrigens auch noch nicht vergessen, dem fehlt nur noch ein Ärmel hüstel …
Jedenfalls hielt ich es für besser, diesen Testbericht aus Kundensicht zu zeigen, zumal die liebe Sandra, deren Malabrigo-Sock-Projekt ihr heute sehen dürft, ein wenig Respekt vor der schönen Merino-Wolle hatte. Glaubt ihr nicht? Na, dann lest und schaut mal!
Als Carolin mich fragte, ob ich nicht einen Teststrick mit Garn von Lanade machen möchte, war mir sofort klar: Ja! Sehr gerne! Aber mit welchem Garn? Und was? Die meisten DROPS-Garne kenne und liebe ich, damit wurden nur offene Türen bei mir eingerannt.
Es nagte da aber etwas ganz anderes an mir: Malabrigo! So oft hatte ich es schon in meiner Tüte im Shop, und jedes Mal kurz vor dem Abschicken der Bestellung habe ich aus den verschiedensten Gründen dann doch immer wieder gekniffen.
Bei den Merinos habe ich ein paar Hemmungen, besonders nachdem der Pullover einer Freundin nach der ersten Wäsche dann zwei Nummern größer war, und das obwohl vorher artig die Maschenprobe gestrickt und auch gewaschen wurde … Für solche Experimente war mir das Malabrigo Garn dann echt zu schade.
Den einen oder anderen Strang hatte ich schon geordert und zu einem Tuch verstrickt, denn die Neugier war ja groß. Und Tücher sind ungefährlich, ist ja egal, wie sehr die wachsen nach der Wäsche. Je mehr, desto besser! 😀
Auch bei den Farben war ich mir echt unsicher. Die Stränge, die ich zu Tüchern verarbeitet hatte, waren immer einer Überraschung, meist so ganz anders als das Artikelfoto im Shop. Wirklich enttäuscht war ich nie, aber eben überrascht. Da hilft dann aber wirklich ein Anruf bei dem äußerst freundlichen Lanade-Team, wenn man im Zweifel ist, das weiß ich jetzt!Als Carolin mich also fragte, habe ich die Chance beim Schopf gepackt. Dies war die Gelegenheit, all meine Bedenken zu zerstreuen! Der Cinecittà von Rililie sollte es werden. Schnell war auch die Farbauswahl getroffen, denn ich mag es eher ziemlich einfarbig und nicht allzu bunt.
Carolin legte mir die Farbe Ivy ans Herz. Schnell im Shop angeguckt und gedacht: ist ja doch ganz schön bunt! Carolin sagte doch, die sei nicht bunt? Ein Anruf bei Francy vom Lanade-Team beruhigte mich: herrlich warme Grün- und Olivtöne.
Noch am selben Tag machten sich die Stränge auf die Reise. Mann, war ich gespannt, als ich am nächsten Tag das Paket öffnete! Francy und Carolin hatten nicht zu viel versprochen. Ivy war genau wie am Telefon beschrieben – einfach nur wunderschön. Ich konnte es kaum erwarten, den Cinecittà damit anzunadeln.
Ruckzuck wurden die Stränge gewickelt und eine Maschenprobe gestrickt und gewaschen. Verändert hat sie sich kaum. Das beruhigte mich etwas. Und dann ging das Abenteuer „Pullover aus Malabrigo-Garn“ los.
Die Sock strickte sich herrlich, das kannte ich ja schon von Tüchern. Um großartiges Wachstum zu verhindern, habe ich mit Nadelstärke 3,5 mm gestrickt. Und ich stricke eher fest. Die Anleitung habe ich etwas abgewandelt, ich wollte lieber lange Ärmel für so ein schönes Stück, dann hat man länger im Jahr die Chance, es auch zu tragen.
Oben wollte ich ihn im Verhältnis zu unten etwas körpernäher. In der Anleitung habe ich mich bei den Maschenzahlen zwischen S und M bewegt und, sobald es ging, auch immer wieder anprobiert.
Es lohnt sich wirklich, mit zwei Strängen im Wechsel zu stricken, denn ein Strang war deutlich heller als die anderen beiden. Bei den Ärmeln hat mich das Hin- und Hergetausche mit den Knäulis zugegebenermaßen etwas genervt, aber es lohnt sich für die gleichmäßige Farbverteilung wirklich. Außerdem nerven Ärmel mich ja sowieso, da ist das dann auch schon egal 😉
Als das Schätzchen endlich fertig war, konnte ich es nicht erwarten, bis er gewaschen und getrocknet war, damit ich ihn endlich vollendet anprobieren konnte. Wie bei den Tüchern auch, weicht der Drall aus dem Strickstück, sobald es im Wasser liegt. Ich habe immer den Eindruck als wenn das Garn „ausatmet“. In die Breite ist er eigentlich gar nicht gewachsen, nur ein ganz kleines bisschen in der Länge. Also: alles gut!
Anleitung: Cinecittà von La Maison Rililie
Garn: 3× Malabrigo Sock, Farbe 138 Ivy
Nadel: Nadelstärke 3,5 mm
Größe: S/M
Modifikationen: lange Ärmel, oben mehr körpernah
Um es nun kurz zu machen: Der Cinecittà ist sicher nicht mein letzter Pullover aus Malabrigo … ich bin verliebt! Er ist so herrlich weich, leicht und anschmiegsam. Sitzt körpernah und trotzdem könnte ich ihn locker zwei Nummern größer ziehen. Ich bin von der Farbe mehr als begeistert, Ivy ist genau meins und als nächstes kommt ganz sicher Sunset in meine Tüte!
Und für alle, die bisher wie ich unter „Kaufhemmungen“ gelitten haben: Traut euch, ihr werdet es nicht bereuen!
Vielen lieben Dank an Sandra fürs Schreiben, Fotografieren und Testen des Garns!
Liegts am Garn, an der Mischgröße oder daran, dass du dir den Pulli durch zwischendurch Anprobieren quasi auf den Leib gestrickt hast – deine Version sieht viel besser aus als das Original! Wirkt sehr hochwertig. Tolle Fotos!
Dankeschön für die tolle Rezension. Das hat mich doch glatt daran erinnert, dass ich auch schon mal die Ehre hatte, einen Pullover aus der Malabrigo Sock zu stricken. Aber gezeigt hatte ich das Projekt in meinem Blog nie.
Habe gleich mal die Gelegenheit beim Schopf gepackt und das nachgeholt – Projektvorstellung und Garnreview:
http://soozasknitting.de/review-malabrigo-sock/
Macht weiter so, ich lese gern in Eurem Blog!
Hallo, ich finde den Pulli wunderschön. Gibts die Anleitung auch auf Deutsch?