Colorblock. Ein Kinderpulli.

Es gibt Garne, von denen man unbedingt immer einen kleinen oder auch größeren Vorrat daheim haben sollte. Für mich ist das beispielsweise die Malabrigo Rios. Perfekt für alle Anlässe. Ob kratzfreie Mützen für Groß und Klein, schnelle Babyklamöttchen (maschinenwaschbar ist sie ja auch noch!) oder auch einfach so in ihrer gewickelten Pracht – die Rios ist immer ein wunderbares Geschenk. Mit einem 100-Gramm-Strang lässt sich schließlich auch ordentlich was anfangen, man macht sich nicht arm und – mal ehrlich – ich wüsste nicht, wem dieses Garn missfallen könnte. Unserem Sohn jedenfalls gefällt sie.

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Etwas über drei Stränge Malabrigo Rios braucht man für den „Colorblock“ von Oomieknits, dazu ein paar Gramm Kontrastfarbe. Das hatte ich alles da und legte Ende letzten Jahres los. Natürlich kam dann allerlei dazwischen und der Kinderpulli wartete artig in seinem Kistchen. Letzte Woche stellte ich dann freudig überrascht fest, dass Sohnemann – wie üblich – lediglich in die Länge geschossen war, der Pulli also durchaus noch prima um den Leib passte.

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Das Modell hat einige wirklich nette Details, die es zum richtig schönen Kinderpulli erheben. Aus Sicht der Kinder ist das natürlich in erster Linie die praktische Bauchtasche.

Ich selbst mag das Spiel mit den Kontrastfarben wirklich gerne. Es wirkt – je nach Farbwahl – von niedlich bis lässig und kann demnach auch für größere Kinder gestrickt werden. Wer Taschen und Ärmelbündchen unifarben und glatt rechts arbeitet, kann es vermutlich sogar noch einem Teenager auf den Leib quatschen, die Anleitung geht jedenfalls bis 12 Jahre.

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Wenn ihr euch bei uns schon einmal handgefärbtes Garn bestellt habt, habt ihr sicherlich unseren Informations-Beileger mit allerlei nützlichen Hinweisen erhalten. Gerade bei Kontrastfarben lohnt es sich beispielsweise, diesen nochmals ein Bad zu gönnen. Aber auch beim Verstricken gibt es eine einfache Regel: Stricke handgefärbtes Garn immer abwechselnd. Und zwar ausnahmslos. Dann wird’s toll.

Handgefärbte Stränge sind grundsätzlich unterschiedlich, das liegt in der Natur der Sache. Und selbst wenn man das Glück hatte und zwei Stränge aus derselben Partie hat, werden sie nicht identisch sein. Versprochen!

Strickt also unbedingt mit zwei Strängen abwechselnd. In Runden wechselt man hierfür in jeder Reihe; hat man –wie bei diesem Modell – auch Hin- und Rückreihen, dann wechselt man durchgehend alle zwei Reihen das Knäuel.

Das Ergebnis lohnt sich über alle Maßen. Hätte ich meine vier Stränge einfach hintereinander weggestrickt, dürftet ihr nun wirklich fiese Farbbrüche betrachten. Abwechselnd gestrickt nimmt das Auge nicht mal wahr, dass der Pulli leichte Streifen hat, weil meine Stränge recht unterschiedlich waren. Es wirkt einfach nur lebendig und stimmig.

Und ja, ich weiß, dass das nervt. Die beiden Fäden muss man von Zeit zu Zeit entwirren und gerade an den Ärmeln ist man wirklich geneigt, den einfacheren Weg zu gehen und übergangslos einen neuen Strang dranzupfuschen.

Tut es nicht! Bewahrt euch lieber ein paar Meter von einem der Stränge auf, die ihr am Körper benutzt habt, und lasst den Übergang sanft abwechselnd einfließen. Man investiert so viel Zeit und Geld in solch ein Projekt, dass man sich davor bewahren sollte, am fertigen Strickstück fortwährend eine „Kante der Bequemlichkeit“ anstarren zu müssen.

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Modell: „Colorblock“ von Oomieknits
Garn: Malabrigo Rios, 320 Gramm Farbe 037 Lettuce und etwa 24 Gramm Sunset 096
Größe: 8 Jahre, Ärmel und Körperlänge 10 Jahre
Nadel: KnitPro „Dreamz“-Rundnadel, 60 cm, 4,5 mm
Modifikationen: Verlängerung der Ärmel und des Körpers (Kind ist sehr schmal), keine Knopfleiste am Halsbündchen

Aus diesem Projekt durfte ich übrigens eine interessante Erfahrung zum Thema Farbwirkung mitnehmen, die ich unbedingt mit euch teilen möchte. Hatte ich doch ursprünglich – exzellent passend – die Kombination 037 Lettuce mit 131 Sandbank ausgesucht. Herrliche Kombination, oder?

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Freudig strickte ich also das erste Bündchen und schickte der lieben Antje ein Bildchen vom ersten vollendeten Ärmel. Und was kommt da zurück? Dass das doch sicherlich kein Rosa sei, oder? Das sei doch bestimmt die spätabendliche Aufnahme? Da schlich sich die Erinnerung an einen Satz der kleinen Schwester vom Vortag in mein Gedächtnis, den ich einfach ignoriert hatte. Ob des Fadens an den stillgelegten Ärmelmaschen (ebenfalls Sandbank) hörte ich sie nämlich fern ausrufen „Oh, schau mal! Schick! Mit Rosa!“.

Meine Hoffnung galt nun dem nächsten Tag und dessen Tageslicht. Doch auch da: Viel Salat mit wenig Sand lässt den Sand rosa wirken. Ernsthaft! Legt man die Stränge nebeneinander, kommt man nicht mal auf die Idee, dass dies passieren könnte. So bleiben konnte es jedenfalls nicht, denn selbst wenn dem Sohn das Rosa nicht missfiele, erzielte es doch nicht die gewünschte Wirkung.

Ganz häufig erlebt man solche Farbverschiebungen übrigens mit Eisblau und Graugrün. Je nach Licht oder Begleitfarbe kann man einem Graugrün sowohl Grau als auch Grün komplett absprechen und Stein und Bein darauf schwören, ein Eisblau zu sehen. Und andersrum. In anderer Farbzusammenstellung hat man dann plötzlich sein Graugrün wieder. Auch in meinem Askews Me-Sweater ist eigentlich kein Neon-Gelb drin, das ist Applegreen 011, die aber neben dem Pink so gar nicht mehr grün ist. Ist euch das auch schon passiert?

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Kommentare

  1. Von Petra P. am 31. März 2016:

    Der Kinderpullover gefällt mir sehr gut und Dein Sohn stellt ihn auch mit Würde vor. Cool steht er da und zeigt allen seinen neuen Pulli. Die Bauchtaschen sind bei Kindern beliebt und das mit dem zwei farbigen Einsatz ist eine gute Idee und ein Hingucker.. ( Ab und an einmal in die Bauchtasche schauen lohnt sich, da verstecken Kinder gerne etwas ). Vielen Dank für die Ansage für das Verstricken mit 2 Knäulen von handgefärbten Garn. Das kann ich mir gut vorstellen und dann sieht man wirklich keine Unterschiede.. Den Rat werde ich befolgen. Man kann alt werden wie ein Haus, man lernt nie aus.

    • Von Carolin am 04. April 2016:

      Liebe Petra, vielen Dank! Oh ja, ich habe Söhnchen direkt darauf aufmerksam gemacht, dass er seine gesammelten Stöcke und Zweige mal besser on anderen Taschen verstaut 😉
      Viele Grüße, Carolin

  2. Von Kathi am 31. März 2016:

    Brusttaschensweater sind schon cool, und dann auch noch der Streifeneinsatz: klasse!
    Und ja, der Wechsel von Sand zu Orange hat sich gelohnt.

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