Glitzeralarm: Kremke Stellaris ist da!

Achtung, allerseits! Ihr habt es vielleicht noch nicht gewusst, aber es gibt eine außerplanmäßige Zeitumstellung: die Uhren werden um einen Monat vorgestellt. Eine andere Erklärung kann es nicht dafür geben, dass hier alles festlich funkelt und ich mich jetzt schon fühle, als sei es Weihnachten. Schaut selbst:

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Das Christkind hat uns ein neues Garn gebracht: Stellaris von Kremke Soul Wool! Bei der Stellaris handelt es sich um ein Glitzergarn, das als Beilauffaden bei allen möglichen Strick- und Häkelprojekten eingesetzt werden kann. 560 Meter auf 25 Gramm funkelnde Herrlichkeit!

Was? Wer hat da „Alter Hut!“ gerufen? Mitnichten! Stellaris unterscheidet sich in zwei Punkten von den Glitzergarnen, die ihr vielleicht schon kennt. Erstens kommt es nicht nur in den klassischen Farben Gold und Silber, sondern gleich in mehreren Gold- und Silber-Nuancen und in vielen weiteren Farben, die von knallig bis dezent alles abdecken. Ich mag leicht zu begeistern sein, aber die Aussicht, jedes beliebige Garn mit Glitzer in Rosa, Türkis oder diesem tollen Dark Olive Copper ergänzen zu können, ist mein Highlight des Jahres.

Zweitens ist die Stellaris durch ihre Materialzusammensetzung etwas Besonderes. Bei vielen Herstellern wird der metallische Glitzeranteil des Garns (der Lamettafaden, wenn ihr so wollt) mit einem stabilen Kunstfaserfaden verzwirnt, damit das Garn beim Stricken nicht versehentlich reißen kann. An sich eine gute Sache, aber Kremke hat es noch besser gemacht und Viskose mit in den Mix geworfen.

Der Faden der Stellaris ist dadurch sehr geschmeidig und weich – definitiv kein Lametta-Feeling! Klar, den Metallic-Anteil fühlt man immer noch, wenn man das Garn intensiv bekuschelt. Irgendwo muss das Funkeln ja herkommen. Aber die Stellaris ist weit entfernt davon, kratzig zu sein. Und je nachdem, womit man sie kombiniert, merkt man sie kaum noch.

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Apropos kombinieren: Ich habe die Stellaris natürlich direkt anstricken müssen. Als Kombinationspartner für die Farbe 192, Navy Silber (dunkelblauer Faden mit silbernem Glitzer!) habe ich die Kremke Lazy Lion in 015, Royal Blue gewählt. Und obwohl das Royalblau um einiges heller ist als der dunkelblaue Faden der Stellaris, verbinden sich die beiden Garne optisch zu einem harmonischen Gesamtbild:

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Ein Faden Stellaris zu einem Faden Lazy Lion gibt einen dezenten Funkeleffekt. Der lässt sich aber ganz einfach steigern, indem man mehr Stellaris-Fäden hinzunimmt. Ihr ahnt vermutlich schon, was ich daraufhin mit den beiden Garnen gestrickt habe, oder? Richtig: einen Glitzer-Fade!

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Grundlage dieser schnieken Mütze war der Faded Beanie, aber das Prinzip lässt sich natürlich mit jeder Basic-Mützenanleitung für Garn in Fingering-Stärke umsetzen. Bei diesem Modell hat mir das umgeschlagene Bündchen in glatt rechts gefallen, weil es nicht von meinem Glitzereffekt ablenkt. Sobald das Bündchen aus der Lazy Lion gestrickt war, habe ich die Stellaris hinzugenommen – erst einfädig, dann zweifädig und zum Schluss dreifädig.

Ein Faden Lazy Lion mit drei Fäden Stellaris haben natürlich schon eine deutlich andere Maschenprobe als nur ein Faden Lazy Lion mit einem Faden Stellaris. Aber da ich mich zu diesem Zeitpunkt schon auf den letzten Zentimetern der Mütze befunden habe, habe ich weitergestrickt, ohne die Nadelstärke anzupassen. Das war weder optisch noch bei der Passform ein Problem. Hätte ich das Ganze bei einem Pullover gemacht, wäre ich aber auf kleinere Nadeln gewechselt.

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Eine komplett glitzernde Mütze wäre selbst mir etwas zu heftig gewesen, aber der Glitzerverlauf gefällt mir richtig gut. Übrigens auch ein guter Trick für extrem empfindliche Häutchen, die Glitzer tragen, aber nicht fühlen wollen. Bei einem Tuch oder Schal könnte man auf ähnliche Weise nur die Außenkante(n) beglitzern und den Teil, der direkt am Hals liegt, nur mit kuscheligem Garn stricken.

Anleitung: Faded Beanie von Savannah Owens
Garn: 1× Kremke Stellaris Farbe 192, Navy Silver und 1× Lazy Lion Farbe 015, Royal Blue
Nadeln: KnitPro Symfonie Rundstricknadeln und Nadelspiel in 3,0

Keine Angst, der Beitrag ist noch nicht vorbei. Eine Frage ist nämlich noch nicht beantwortet: Kann man die Stellaris auch allein verstricken? Die Antwort lautet: man kann. So wie man auch gekochte Spaghetti, einzelne Menschenhaare oder lange Grashalme verstricken kann. Die Frage ist nur: warum will man das? Euch und der Wissenschaft zuliebe habe ich es aber mal getan:

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Stellaris einfädig verstrickt – dat is wat für eenen, der Mutter und Vatter erschlagen hat, wie man im Rheinland so schön sagt. Eine echte Strafarbeit also. Das Maschenbild ist (bei mir zumindest) eine Katastrophe und ich weiß beim besten Willen nicht, was man damit umsetzen könnte. Je mehr Fäden hinzukommen, desto besser wird es aber. So könnte ich mir vorstellen, in ein Projekt aus Lazy Lion kleine Ringel aus vier- oder fünffädig verstrickter Stellaris zu setzen. Auch Amigurumi-Fans können so bestimmt großartige Effekte bei kleinen Häkelkreationen zaubern. Habt ihr noch tolle Ideen für einen Einsatz der Stellaris in pur? Ich bin ja bekanntlich leicht zu begeistern!

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Kommentare

  1. Von Konstanze am 22. November 2019:

    Ich bin ja eigentlich kein Glitzerfreund, aber die Idee, mit der Verdichtung der Stelaris in der Mütze, finde ich sehr gelungen. Ich habe dies mal auf meine to do Liste gesetzt.
    Liebe Nina, ich mag deine Beiträge sehr, und wünsche dir (somit auch mir) dass dir deine Ideen niemals ausgehen.

    • Von Nina am 25. November 2019:

      Vielen Dank, Konstanze! Ich hoffe auch, dass mir die Ideen nicht ausgehen, deshalb habe ich einen kleinen Ideenvorrat. Der reicht noch so für zwei- oder dreihundert Beiträge. 😉

  2. Von Anne am 23. November 2019:

    Liebe Nina,
    Ich musste herzhaft über den letzten Teil deines Beitrags lachen! Weiter so, ich lese immer wieder gerne von dir 🙂

    • Von Nina am 25. November 2019:

      Danke dir, Anne! Ich mach auf jeden Fall weiter so, anders gibt’s hier nicht. 😀

  3. Von Claudia am 24. November 2019:

    Liebe Nina ,
    danke für die tolle Idee ,eine prima Weihnachtsmütze.

    • Von Nina am 25. November 2019:

      Gerne, Claudia. Sieht bestimmt auch sehr gut und sehr weihnachtlich in Rot mit goldenem Glitzer aus!

  4. Von Lisa am 24. November 2019:

    Ich finde die Mütze auch wunderbar gelungen!
    Was mich noch interessiert hätte, wäre ein Vergleich mit der Drops Glitter. Da wundere ich mich noch, was dieses Cupro ist und wie es sich anfühlt.

    • Von Nina am 25. November 2019:

      Hallo Lisa,
      ich habe mich beim Schreiben meines Beitrags etwas gescheut, Stellaris und Glitter zu vergleichen, weil sie so unterschiedlich sind, dass man fast schon Glitzer-Äpfel mit Glitzer-Birnen vergleicht. Aber ich versuche es mal.

      Cupro ist eine Kunstfaser, die bei Drops Glitter die Aufgabe übernimmt, die bei der Stellaris Viskose und Polyester haben: sie bändigt und stabilisiert die funkelnde Metallfaser. Kremke verbindet einen relativ dünnen Metallfaden (12 % des Garnanteils) mit der sehr geschmeidigen Viskose-Poly-Mischung zu einem Faden, der dezent glitzert, aber sehr anschmiegsam ist. Drops dagegen fährt eine etwas andere Strategie mit 40 % Metall und besagtem Cupro, das selbst einen metallischen Glanz hat. Das Garn ist dadurch maximal metallisch-funkelig, aber leider auch etwas steifer.

      Ich möchte ungern einen Vergleich im Sinne von “Garn X ist super, Garn Y ist Mist” anstellen, es kommt viel mehr auf Einsatzgebiet und Glitzergeschmack an. Alles, was sich dehnen oder kuscheln lassen soll, ist auf jeden Fall mit Kremke Stellaris gut bedient.

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