Für mich ist der Winter ja am 22. Dezember mit der Wintersonnenwende vorbei. Ab jetzt werden die Tage wieder länger, die Winterdepression geht zurück, und bald ist schon Karneval. Danach kommt ja quasi fast schon Ostern und somit auch schon bald Sommer, wo sind die Sandalen? Super Sache, so funktioniert mein innerer Kalender. Die Monate vor besagter Sonnenwende sind für mich allerdings immer etwas schwer. Im November packt mich regelmäßig der gleichnamige Blues und ich muss zusehen, dass ich relativ gut über die Runden komme.
Neben den üblichen „Heilmitteln“ wie Bewegung an frischer Luft und gute Ernährung – wirken die Rosinen im Stollen eigentlich prophylaktisch gegen Skorbut? – hilft es mir, zwischendurch immer kleine Auszeiten für mich selbst zu nehmen. Und eine dieser Auszeiten war diesen Winter das aktuelle PomPom-Magazin mit dem Thema „Terrain“.
Die Strickmodelle, zehn an der Zahl, sind alle in so wunderschönem Licht in steinigen, felsigen Landschaften fotografiert, das ist fast unwirklich! Nur beim ersten Durchblättern ging mir schon das Herz auf. Da braucht man keine Lichttherapie mehr.
Und die Modelle! Strukturmuster, Zöpfe, Wende-Brioche, wunderschön! Sogar Pullover mit grafischer Farbaufteilung! So was habe ich zuletzt irgendwann in den Achtzigern in entsprechendem Look gesehen. Aber hier: wirklich schön! Und, anders als im letzen Wintermagazin (da erinnerten die Modelle ja schon fast an Haute Couture), vor allem absolut tragbar! Wollt ihr mal spinxen?
Natürlich konnte ich mich nicht beherrschen und habe gleich auch ein Modell angeschlagen. Die Mütze (jaaa, ich weiß …) „Alatau“ von Ainur Berkimbayeva aus BC Garn Loch Lomond in der Farbe 20, Bordeaux. Eine Reminiszenz an die gleichnamige Bergkette in Kirgisien und Kasachstan, Ainurs Heimat.
Das verschränkte Rippenmuster kommt mit der Loch Lomond hervorragend zur Geltung und wandert von oben nach unten in Strickrichtung die Mütze herab. Das Besondere hier: Die Mütze wird oben mit einem provisorischen Maschenanschlag begonnen!
Gletscherzerfurchte Gipfel standen Pate für diese Mütze, wilde Wasserläufe und die uralten Wege der Seidenstraße. Wer es weniger philosophisch beziehungsweise meditativ mag, strickt einfach ein schickes Strukturmuster. Ich persönlich mag es sehr, mit wie viel Liebe die einzelnen Modelle im Magazin beschrieben und fotografiert werden und ich finde es toll, in dieser Weise den Entstehungsprozess und die Gedanken hinter den jeweiligen Designs im Nachhinein zu erfahren.
Was gibt es noch in dem Heft außer stimmungsvolle Fotos und tragbare Modelle, die Lust aufs Stricken machen? Ein interessantes Editorial und ein toll geschriebener Artikel zum aktuellen Geschehen in der Welt und der Strickszene. „Terrain“ heißt die aktuelle Ausgabe, es geht um neue und alte Wege, Landkarten und Landschaften.
Ein sehr interessantes DIY-Projekt, ein Wandbehang, ist drin und natürlich das Rezept! „Cherry Almond Rocky Road“, eine himmlische Schweinerei aus Schokolade, Keksen, Mandelbutter, Marzipan und Beeren. Sobald ich die Küche aufgeräumt habe, koche ich das nach! Gesunde Ernährung ist schließlich wichtig 😉
Liebe Sarah,
beim Pulli unten links… Acre?…. bekomme ich Schnappatmung….
Bei Ravelry ist angegeben, der wäre gehäkelt? Echt?
Der wäre glatt ne Sünde wert….
Oder?! Genau das meine ich, neue Wege halt! Der Pullover ist gehäkelt, ganz richtig. Schreib uns gern in den Kundendienst für eine Garn/Farb und Häkelberatung!