Weiter geht es im Sandnes-Text! Nach der geschmeidigen Merino-Einlage mit der Babyull Lanett habe ich mir zum Ausgleich als nächstes ein robusteres Garn aus unserem noch jungen Sandnes-Sortiment vorgenommen. Da sich Sarah schon auf die Sandnes Tove gestürzt hat wie eine Katze auf den roten Laserpointer-Punkt, habe ich mir Peer Gynt unter den Nagel geriss… äh, ausgesucht.
Peer Gynt war tatsächlich das erste Garn, das Sandnes auf den Markt gebracht hat. Und es hat etwas, was ich persönlich als typisch norwegischen Woll-Charakter empfinde: 100 Prozent Schafswolle ohne Superwash-Schnörkel und Klimbim, robust genug, um viele skandinavische Winter zu überstehen, aber gleichzeitig nicht so kratzig, dass man sie nicht tragen mag.
Ich habe mir zum Ausprobieren und Herumspielen ein paar Farben ausgesucht, die mich spontan angesprochen haben. Hinterher ist mir aufgefallen, dass ich fast die gleichen Farben genommen habe wie bei der Babyull Lanett – argh! Habt ihr auch solche farblichen Komfortzonen mit magnetischer Anziehungskraft? Das nächste Projekt wird mal nicht grau, blau oder lila, das habe ich mir fest vorgenommen.
Aber wo die schönen Farben schon da waren, habe ich sie natürlich auch verstrickt. Was bietet sich da besser an als eine Mütze gegen den kalten Wind?
Siksak ist eine Gratisanleitung von Hanna Leväniemi, die allen meinen fünf Farben Einsatzmöglichkeit gegeben hat. Fair Isle ist natürlich ein echtes Heimspiel für Non-Superwash-Schurwolle. Und durch das minimalistische Zickzackmuster kann man auch zweifädig flüssig durchstricken, ohne irgendwelchen langen Spannfäden verstauen zu müssen. Das Ergebnis ist so schön gleichmäßig und glatt geworden, dass ich mich selbst ein bisschen und die Peer Gynt ganz viel loben muss. So ein braves Garn!
Anleitung: Siksak von Hanna Leväniemi
Garn: Sandnes Peer Gynt, 2× 1032, Hellgrau Meliert, je 1× 6572, Graublau, 6553, Petrol, 7024, Seegrün und 4631, Staubflieder
Nadeln: KnitPro Symfonie Nadelspitzen & Nadelspiel in 3,5 mm (Bündchen 3,0 mm)
Gerade von den Kontrastfarben hatte ich danach natürlich noch jede Menge übrig. Also warum nicht noch eine Mütze stricken?
Tincture von Andrea Mowry hat ein sehr schönes und vor allem sehr eingängiges Mosaikmuster. Der Vorteil: Sieht aus wie Fair Isle, wird aber mit immer nur einer Farbe auf einmal gestrickt. Trotzdem muss das Garn auch ein bisschen mitspielen, damit die Zugmaschen, die den Mustereffekt bringen, nicht aus dem Leim gehen. Auch hier hat sich die Peer Gynt glänzend bewährt!
Anleitung: Tincture von Andrea Mowry
Garn: Sandnes Peer Gynt, je 1× 6572, Graublau und 4631, Staubflieder
Nadeln: KnitPro Symfonie Nadelspitzen & Nadelspiel in 3,5 mm (Bündchen 3,0 mm)
Hmm, ein bisschen Wolle war trotzdem noch übrig. Ich konnte nicht noch eine dritte Mütze stricken … oder doch?
Spoiler: Ich konnte. Und habe es deshalb auch gleich getan, Jill Zielinskis Party of Five war mein Vorbild. Auch wenn ich keine fünf Farben mehr für die Streifen zusammen gebracht habe, habe ich zumindest mit der Runde aus linken Maschen bei jedem Farbwechsel eine Party of Two gestrickt. Auch nicht schlecht!
Anleitung: Party of Five von Jill Zielinski
Garn: Sandnes Peer Gynt, je 1× 6553, Petrol und 7024, Seegrün
Nadeln: KnitPro Symfonie Nadelspitzen & Nadelspiel in 3,5 mm (Bündchen 3,0 mm)
Im namensgebenden Drama von Henrik Ibsen kommt der Held Peer Gynt ganz schön rum: quer durch Norwegen, durch das Reich der Trolle, durch Marokko und Ägypten reist er und erlebt allerlei Abenteuer. Peer Gynt von Sandnes kann man ähnliches zutrauen, denke ich. Das Garn fühlt sich unverwüstlich an und hat einen richtig schönen (wenn auch nicht kuschelweichen) Griff. Ich könnte mir daraus absolut einen Pullover vorstellen. Da würde ich zwar ein Modell wählen, das wenig auf nackter Haut liegt, hätte dafür aber ganz sicher weniger Kummer mit Pilling und Schrubberstellen als bei so manchem Schmusegarn.
Nur nach Marokko und Ägypten sollte unsere Peer Gynt dem Dramenhelden vielleicht nicht folgen, denn das Garn hält wirklich gut warm. Die Siksak-Mütze mit ihrem umgeschlagenen Bündchen würde ich ohne zu zögern mit in einen norwegischen Winter nehmen. Die beiden anderen Mützen mit ihren schmaleren Bündchen stellen sich derweil jetzt schon wacker dem deutschen Februarwetter!
Wow! Superschöne Mützen. Und Mützen gehen immer……die sisak ist genau nach meinem Geschmack (wurde sofort runtergeladen) und deine Farben sind sehr schön für den Spätwinter bzw.Vorfrühling :blauer Himmel mit ein paar Wölkchen. Ich lande auch immer wieder bei meinen Komfortfarben : meine sind alle rost-orange Töne und was dazu harmoniert sowie türkistöne. Aber hin und wünsche ich mir auch mal was anderes. .Das wird dann meist Lila oder grün, lach. Auf jeden Fall wieder erfolgreich vorgestellt , “angefixt” , die Garne auszuprobieren.
Hallo Nina,
nachdem ich deinen Artikel gelesen habe, habe ich mir auch diese Wolle für die Mütze Siksak gekauft. Jetzt wollte ich dich nur fragen, ob du dich an die Maschenangaben gehalten hast? Denn die Wolle ist ja etwas dicker als das Originalgarn. Und strickst du eher locker oder fest?
Vielen Dank im Voraus!
Liebe Grüße
Kerstin