Willkommen zurück im Mohair-Club! Sarah hat euch ja letzte Woche schon gewarnt: Wir sind hier schwer im Mohair-Fieber. Nach Feierabend laufen wir schon immer von Haustür zu Haustür, um die Leute zu fragen, ob sie schon Mohair in ihre Herzen eingeladen haben. Und für die Wullstuw hätten wir gern ein Bällebad wie bei Ikea, nur mit Mohair-Knäulen statt Bällen. Eines Tages …
Das Schöne an Mohair ist, dass es nicht nur pur verstrickt ganz wunderbar ist, sondern sich auch großartig mit anderen Garnen kombinieren lässt. Und das nicht nur im Wechsel, wie ich es euch schon Anfang des Sommers mit der Sandnes Sunday gezeigt habe, sondern auch zweifädig verstrickt – und das zeige ich euch heute.
Mein Basisgarn: Madelinetosh Tosh Merino Light in der wundervollen Farbe „Bittersweet“. Schwarz, Dunkelbraun, Dunkelgrün und Violett verschmilzt hier zu einem ganz wunderbaren Herbstgemisch. Das schreit nach einer Mütze! Gesagt, gestrickt:
Um die schöne Färbung voll und ganz ins Rampenlicht zu stellen, habe ich das Muster ganz schlicht gehalten. Einfach Maschenzahl passend für meine Kopfgröße angeschlagen (Orientierung bietet zum Beispiel diese Anleitung oder jene), ein paar Zentimeter Bündchen in kraus rechts, dann glatt links weiter (oder vielmehr glatt rechts und später umgekrempelt, weil ich linke Maschen nicht mag). Irgendwann dann Abnahmen, Faden vernähen und ab auf den Köppes damit!
So weit, so mützengut. Aber jetzt kommt das Mohair ins Spiel! Von dem Strang Tosh Merino Light ist nämlich nach dem Stricken der Mütze noch mehr als die Hälfte übrig geblieben – und das wird jetzt zusammen mit Lang Yarns Lace in Schwarz zu einer zweiten Mütze verstrickt.
Jetzt zeigt die gute Tosh Merino Light plötzlich ein anderes Gesicht! Ganz zart und flauschig ist sie jetzt und wie durch den Weichzeichner gezogen. Mir gefällt sehr gut, wie die Lang Yarns Lace die Farben des Basisgarns absoftet und ineinander fließen lässt, obwohl sie nur einen ganz zarten Mohairflaum hat. Wie zart dieser Flaum ist? So zart ist dieser Flaum:
In Worten: sehr zart. Kitzeln kann er bei dieser Mütze trotzdem nicht, weil ich wie damals bei meiner Glitzermütze die Anleitung „Faded Beanie“ mit dem umgeschlagenen Bündchen verwendet habe. Und die Seite des Bündchens, die innen liegt, habe ich einfach ohne das Mohair-Beilaufgarn gestrickt. Das fällt von außen gar nicht auf und freut meine Haut, wenn sie mal wieder einen ihrer empfindlichen Tage hat.
Hier noch mal direkt nebeneinander glatt rechts mit und ohne Fluffifluff-Mohair. Die linken Seiten nebeneinander zeige ich euch natürlich auch gern.
Hach, könnte ich den ganzen Tag machen. Und ich überlege schon, welche Kombinationen ich noch verstricken könnte. Die schwarze Lang Yarn Lace mit der sehr dunklen „Bittersweet“ ist jetzt mit Blick auf den kommenden Herbst mit Bedacht sehr dezent gewählt. Aber sowohl Lang Yarns wie Madelinetosh haben ja auch sehr leuchtende Farben.
Und eine ganz neue Welt tut sich noch mal auf, wenn man mit Mohair und Basisgarn Kontraste aufeinander prallen lässt. Zum Beispiel Lang Yarns Lace in „Pink“, „Nelke“ oder „Atlantik“ auf sehr dunklem Garn. Oder ein zarter Flaum in „Apricot“, „Lila“ oder „Mint“ auf sehr hellem Garn … schmacht!
So eine Mütze ist ein wunderbarer Einstieg in die Welt des Mohair. Nächste Station: Ein ganzer Pullover. Und danach das Mohair-Bällebad!
Ist das Mohair Garn mulesing frei? Ich empfinde es grausam Schafen ohne Betäubung und Schmerzmittel Hautstücke abzuschneiden.
Einfach mal die Garnzusammensetzung checken.