Es gibt ja so Dinge, die traut man sich heutzutage in der Strickwelt kaum zu sagen. So stehe ich manchmal etwas verlegen in der Ecke und flüstere leise: „Ich mag ja Bottom-Up“, also das Stricken eines Pullovers von unten nach oben.
Große runde Augen unter bis zum Haaransatz hochgezogenen Augenbrauen starren mich daraufhin komplett ungläubig an. Kopfschüttelndes Unverständnis und irgendwie ein bisschen Mitleid schwappt mir dann entgegen. Denn: Bottom-Up ist voll uncool. Wer was auf sich hält strickt Top-Down heutzutage.
Klar, die Vorteile liegen ja auf der Hand: Man kann während des Strickens anprobieren und Rumpf und Ärmel einfach abketten, wenn sie lang genug sind. Versteh ich schon, ist schon klar. Und da die meisten Anleitungen inzwischen Top-Down sind, stricke ich auch viel in diese Richtung.
Was für mich aber einen merklichen Unterschied macht: Meine Bottom-Up-Pullover werden tatsächlich fertig! Ja, so einfach ist das. Ich habe am Ende einen fertigen Pullover! So mit Ärmeln dran!
Während meine Top-Down-Modelle in der Regel irgendwo am Wegrand hängenbleiben. Beliebteste Stelle: Passe ist fertig, Rumpf zur Hälfte, keine Ärmel. Zack, Projekt mit einem Mal komplett uninteressant. Glatt rechts in Runden einfarbig … ach, beim Stricktreff dann. Ärmel? Wie jetzt? Ich soll dabei den kompletten Pulli bewegen? Ja nee, … also, was soll das denn? Gutgut, Antje hat da ja mal einen schlauen Tipp gehabt, den man beherzigen könnte. Aber der hilft zumindest mir in der Realität mit der vermaledeiten, fehlenden Ärmelmotivation nicht so richtig.
Wenn also tatsächlich genug Stricktreffen zur Vollendung des Rumpf geführt haben, raffe ich mich meist zu einem halben Ärmel auf. Manchmal auch zu einem ganzen. Sehr selten aber zu zwei ganzen. Ja, echt, ich find das auch traurig.
Ganz anders läuft’s bei Bottom-Up! Glasklarer Vorteil hier: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen! Erinnern wir uns doch mal an unsere Kindheit: Gab’s den Taler vor der Arbeit? Nein … nun … aus Gründen, würd ich sagen. Und das funktioniert bei mir nach wie vor ausserordentlich gut: Hoch motiviert am Rumpf anfangen. Wenn’s da zäh wird, kann man ein Ärmelchen einschieben und schon sind die Runden wieder schön kurz. Und schnell geht das – hui!
Wie schon die gute Elisabeth Zimmerman in “Knitting Without Tears” wusste: “The Body will be a major part of your project and may take some time to complete. Why not start a sleeve in the meantime? It will be a quite small piece of knitting, and can accompany you on trips, or live in its basket in the kitchen, waiting for any spare attention you can give it.”
Dass die Einzelteile klein verpackt auch prima mitgenommen werden können, ist für mich unbestreitbar eine Kirsche auf der Sahne dieser Torte.
Aber das Argument mit den passenden Ärmeln und der perfekten Rumpflänge! Ja, das ist tatsächlich was, worüber wir reden müssen. Das ist bei Top-Down wirklich vorteilhaft. Aber soll ich dir was sagen? Es ist einfacher zu lösen, als du vielleicht denkst: Such dir doch einen Pulli aus deinem Schrank, den du besonders gerne magst, weil er besonders gut passt und benutze diesen als Referenz für die Rumpf und Ärmellängen. Fertig.
Zuletzt kam bei mir also große Freude auf, als ich feststellte, dass das Projekt meiner Begierde klassisch von unten gestrickt wird.
Der süße Pullover findet sich als Modell Nummer 9 Sandnes-Heft Tema 51 (oder auch im Sandnes-Heft 2201, da heißt er „Grönland“). Ein wunderbares Heft mit allerlei klassischen Modellen, denen die Sandnes’ eigene Designabteilung einen wirklich modernen Anstrich verpasst hat. Dass ich daraus nur ein Modell angeschlagen habe, grenzt fast an ein Wunder, ehrlich.
Frisch verliebt in die unfassbar strickwillige Sandnes „Sisu“ und deren neue und alte Farben habe ich mich binnen kürzester Zeit selbst überredet und einfach angeschlagen. Kurzer Check beim Kleinkind, ob die Farben so okay seien. Aber ich glaube, ich hätte ihn auch ohne ihre Zustimmung genau so gestrickt, immerhin muss ich den ja stricken, nicht wahr?
Und so viel Spaß hat es dann tatsächlich auch gemacht. Das Projekt war super kurzweilig und jede Strickrunde an diesem Teilchen war geprägt von „Ach, die Sisu strickt sich aber schon echt prima, warum vergesse ich das ständig?“.
Der Rumpf zeigte sich reichlich unspektakulär und tatsächlich habe ich zwischendrin ein Ärmelchen eingeschoben. Aber das zweite ging dann auch wirklich zackig, immerhin lockte die Belohnung: Die superschöne Fair Isle-Passe. Hach, das war ein Genuss! Alles auf die Rundnadel und ab da dann Spaß bis zum Schluss! So muss das laufen.
Ich habe oben noch ein wenig an der Farbabfolge gespielt, man munkelt, es könnte etwas mit vertauschten Farben zu tun haben, aber das halte ich dann doch für ein Gerücht *hüstel*.
Übrigens habe ich mich, entgegen der Anleitung, dazu entschlossen am Bruch des Halbbündchens eine Reihe linke Maschen zu stricken. So legt sich selbiges willig nach innen um. Abketten und Annähen finde ich an dieser Stelle – gerade bei Kinderköpfen – nicht optimal, sodass ich beim sehr lockeren Abketten einfach innen am Anfang des Bündchens Maschenköpfen aufgegriffen und direkt mit abgekettet habe.
Na, nun outet euch mal! Wer von euch strickt auch lieber von unten?
Modell: Nummer 9 „Raglanpullover mit Rundpasse“ aus Sandnes-Heft Tema 51 oder auch im Sandnes-Heft 2201 unter dem Namen „Grönland“
Größe: 6 Jahre
Garn: Sandnes „Sisu“; 3 Knäuel 2319 Hellbeige und je 1 Knäuel 4012 Rose, 4672 Brombeersorbet, 7562 Grün und 8031 Chinogrün
Nadel: ChiaoGoo Edelstahl, 3,0 mm und 2,5 mm Durchmesser, 60 cm Länge (Lockerstrickerin)
Schöner Beitrag, toller Pulli!!!
Mmh… von oben… von unten… das ist mir ziemlich egal…
Meinen Grönland, in der Erwachsenen-Version aus doppelfädiger Tynn-Silk-Mohair habe ich allerdings von oben gestrickt, aber ich fand super, dass es im Heft beide Anleitungen gibt… manchmal ist es einfach schön, stur nach Anleitung zu stricken…
Dankeschön! Stimmt, da sind es beide Richtungen drin, das wäre noch eine Erwähnung wert in Proukttext! Das holen wir nach! Danke für den Hinweis!
Ich oute mich gerne. Ich stricke auch lieber Einzelteile und ja, ich nähe diese zusammen. Das gibt – meiner Meinung nach – eine gewisse Stabilität. Vorder- und Rückenteil 65 cm lang, Ärmel mit Armkugel 61 cm. Wenn man seine Maße kennt, ist das kein Problem. Ich rechne meistens alle Anleitungen um. Außerdem finde ich das Zusammennähen sehr entspannend. Ich sitze dann immer in der Küche – wenn es geht in der Sonne – mit einem Kaffee oder Tee und leiser Musik. Ja, ich weiß. Viele können das nicht verstehen – aber ich liebe es.
Das klingt auf jeden Fall äußerst entspannt, da würd ich mich glatt dazusetzen!
Nun ja, ich bin auch eine Anhängerin des Prinzips “erst die Arbeit…”. Nur mag ich keine Ärmelkugeln stricken/einnähen, liebe akzentuierte Ärmelansätze und finde Raglan für mich nicht erstrebenswert, also die optische Wirkung. Bleibt für “bottom up” die überschnittene Schulter oder die Rundpasse. Oder man bastelt sich die Methode cocoknits oder ziggurat rückwärts zusammen. Was soll ich sagen, ich bastele noch… Man möchte ja seinen Prinzipien (s. o.) treu bleiben 😉
Wieder mal ein toller Pulli, den du da gestrickt hast!!!
Früher habe ich Ärmel total gerne gestrickt … aber das war, als ein Pulli noch in 4 Teilen gestrickt wurde 😉 Ärmel waren da so schön schnell fertig. Dafür war das Zusammennähen der Einzelteile ein Alptraum (für mich).
Als ich vor ein paar Jahren meinen 1. Top-Down Pulli gestrickt habe war ich begeistert … kein Zusammennähen mehr … dafür nerven mich die Ärmel jetzt. Habe 3 Pullis mit jeweils 0,5 bis 1 Ärmel rumliegen. Ich dachte es liegt an mir … bis ich dann mal gegooglet habe, was dieses dauernd erwähnte “Sleeve-Island” eigentlich bedeutet.
Ergebnis: ich habe in den letzten 3 Jahren nur Tücher (fertig) gestrickt … und ab und zu ein Kleinkind-Pullover, da stört es mich nicht so und die Ärmel sind so kurz, das es schnell geht.
Letztens kam ein Sandnes Heft mit passender (Winter-) Wolle bei mir an. Wollte ich eigentlich bis zum Herbst liegen lassen…. aber die Anleitung (Bottom-Up) kann man ja schon mal anschauen und die MaPro kann man ja schon mal schnell machen 😉 … nur so zum testen, wie sich die so strickt.
Nach der MaPro kam der 1. Ärmel und der 2.Ärmel ist auch fertig … ein Wunder!!!!
Mit dem Rumpf beginne ich dann aber wirklich erst, wenn die Temperaturen sinken. Ich bin jedoch jetzt schon guter Hoffnung im Herbst einen fertigen Pullover zu haben!
Aber mir ist gerade eingefallen, dass der letzte Pulli, der schnell fertig geworden ist, auch (Bottom-Up) war.
Na, sieh mal einer an! Wir sind uns also einig! Sag bloß deine MaPro ist aus Børstet Alpakka? Da stolperst du dann ja 1x über die Nadeln und schwupps ist der Pulli fertig! Tu es!
jejeje …. DAS Heft liegt hier auch – aber von der Borsted habe ich wirklich nur die MaPro gemacht…. Es ist das andere tolle Sandnes “Mister” Heft mit der passenden KOS … geht genauso schnell 🙂
Und der nächste Vorteil – diese Ärmel kann man sogar im Hochsommer stricken, da nicht der ganze Rumpf als Decke auf den Beinen liegt
grins – also ich stricke alle, wirklich alle Teile Bottom-up 🙂
was anderes kommt bei mir nicht in die Tüte – in Runden stricken ist nicht meins, in Reihen stricken ergibt bei mir ein viel schöneres Maschenbild, und die Bündchen werden nicht schlabberig.
Also ich steh zu meiner Stricktechnik – da ich eh nie nach Anleitung stricke sondern alles frei, brauche ich eh nur die Musteranleitung:)
Letzlich soll es ja auch Spaß machen und/oder entspannen, nicht wahr? Und wenn man mal seine Verfahrensweise gefunden hat, besteht ja auch keine Not zu wechseln. Manchmal stricke ich aber auch einfach gern stur nach Anleitung, so ganz ohne denken zu müssen. Deswegen lasse ich mich dann auch mal von Top-Down verführen 🙂
Liebe Carolin, mir geht es genauso, das Gefummel mit den Ärmeln macht mich fertig, während ich beim Stricken von unten beide Ärmel gleichzeitig und rund stricke, so dass ich auch keine Nähte schließen muss und passen tun diese Pullover immer. Ich freue mich also darüber, mich weniger allein zu fühlen mit dieser Vorliebe. Weißt du eventuell auch einen Trick, wie man die verkürzten Reihen in dieser Strickrichtung einbringen kann? Die Rückenkonstruktionen von petiteknit sind ja schon sehr schön. Aber erst einmal vielen Dank fürs aus der Seele sprechen, die besten Grüße Petra
Hallo Petra,
na klar, du kannst die verkrüzten Reihen immer entweder vor dem Halsbündchen setzen, oder – wenn es nicht so hübsch aussieht, weil beispielsweise die Fair-Isle-Rundpasse dann hinten nicht am Halsbündchen anfängt – unterhalb der Passe noch. Im Buch „Nordisch stricken“ gibt’s da eine schöne Anleitung dafür. Das Buch ist allgemein sehr, sehr toll! Schau mal hier.
Eins meiner Lieblingsbücher und es bietet sowohl Top-down, als auch Bottom-up an! Liebe Grüße, Carolin
Hallo, nachdem ich einen Cardigan und einen Pullover von oben nach unten gestrickt habe (wieder geriebelt vorder Fertigstellung der Ärmel, weil`s mir nicht gefallen hat), bleibe ich nun wieder bei der Methode, mit der ich seit gut vierzig Jahren tolle Ergebnisse erzielt habe., nämlich 4 Teile gestrickt von unten nach oben, Nahtseiten mit Knötchenrand. Zusammennähen kein Problem, mit dem Knötchenrand sehen die Stücke von außen aus wie ohne Naht in der Runde gestrickt, Die Oberteile sitzen so besser, gerade wenn man nicht sehr schlank ist, so meine Erfahrung.
Liebe Grüße
Navina
Als ich zum ersten Mal von dieser neuartigen Top down Methode hörte, dachte ich, damit sind alle Probleme gelöst ( das furchtbare zusammen nähen, zu kurze oder zu lange Ärmel, der Pulli geht bis zum Knie und andere Katastrophen ). Drei, vier Pullover Top Down später sehe ich das jetzt einfach als eine der vielen Möglichkeiten zum Projektziel zu kommen. Von oben nach unten, von unten nach oben, vorwärts, rückwärts, seitwärts …… das ist doch das Schöne am Stricken, die unendlich vielen Möglichkeiten u d immer lernt man was dazu.
Ich bin nicht allein, krass! Ich habe mittlerweile etwa 7 Pullover mit Körper fertig oder fast fertig aber keinem einzigen kompletten Ärmel weil da die Motivation irgendwie immer schon so komplett weg ist. Ich stricke noch nicht sonderlich lange und habe bottom up noch nie probiert, aber das ändere ich jetzt glaub ich!
Fürs erste hab ich jetzt beim aktuellen noch-Top-down Pullover als erstes mit dem Ärmel begonnen nachdem ich die passe fertig hatte und bin entschlossen, zuerst die Ärmel zu stricken und danach den Körper. Vielleicht hilft das ja auch schon ein wenig.
Ich drück dir die Daumen! Und ja, probier mal Bottom-up dann, vielleicht ist das ja genau dein Ding!
Ich finde Top-Down ja aus anderen Gründen nicht so toll: bei mir funktionieren die ganzen Zunahmen in der Passe nie so gut wie Abnahmen. Und die meisten Top-Down-Konstruktionen gefallen mir vom Halsausschnitt her nicht richtig – Ausnahme: Sattelschulter.
Andererseits finde ich es überhaupt nicht demotivierend, Ärmel oder Körper zu stricken, und finde da Top-Down gut, zum Anprobieren usw. Der absolute Spaß-Killer für mich ist: Zusammennähen. Der einzige Pullover mit eingesetzten Ärmeln lag ein Jahr in fertigen Einzelteilen rum…
Also war das beste Konzept, was ich bisher probiert habe: provisorischer Anschlag in der Mitte, da wo die Ärmel abgeteilt werden. Die Passe von dort aus bottom-up, dann ist das ganze anstrengende Gefrickel am Halsausschnitt schon fertig, und danach entspannt vom Anschlag top-down den Körper und die Ärmel herunter. Ärmel fange ich meist beide gleichzeitig an und arbeite immer ein Stückchen an jedem.
Hallo Carolin,
stricke auch lieber in Einzelteilen und nähe diese zusammen. Habe immer das Gefühl die sitzen besser. Ausnahmen gibt es natürlich auch schon mal, ich Doktore gerade an einer Jacke rum und wegen der Wolle habe ich von oben angefangen, die Ärmel zuerst gestrickt, irgendwie nervt es wenn sich die immer so “verwursten”.
Grüße
Hannelore
Echte Nähte können tatsächich von Vorteil sein, das stimmt! Und das Nähen ist auch sehr meditativ. Ich kenne allerdings viele Strickende, die das vermeiden wie die Pest 🙂
Interessantes Thema.
Weil meine Reihen-/ Runden-Mapros grundsätzlich lügen, schlage ich bei bottom-up provisorisch an, wasche das Teil wenn fertig und entscheide dann über die endgültige Länge.
So kann ich auch problemlos meinen liebsten Abschluss nach Åsa Tricosa anstricken. Ärmel sind meist schon dran, weil meine Lieblingsanleitungen von Ysolda das so vorsehen.
Das ist ja auch spannend! Strickst du dann das letzte Stück von unten und nähst es mit Maschenstrick dran? Weil wenn du von der provisorischen Kante anstrickst, müsste doch ein Versatz zu sehen sein, oder?
Ich hab mal ne frage, die nicht smit dem beitrag zu tun hat. Ich hab sehr sehr dunkle blau Wolle, ein Merino alpaca Gemisch. Eigentlich sehr schön. Jedoch weiß ich nicht so richtig was ich damit nfangen soll. Es soll ein pullover oder ne Strickjacke werden. Hast du Tipps für sehr dunkle Wolle was Muster angeht? Wenn ich schon Muster stricke, soll man es auch sehen.
Liebe Grüße Carina
Ich finde von unten gerade bei colourwork viel schöner, weil dann die rechten Maschen nicht verkehrt herum sind.
Es ist, wie oben schon einmal geschrieben, manchmal von Vorteil nur Zunahmen oder nur Abnahmen stricken zu müssen. Ich habe jetzt ein Set von Doubleface-Handschuhen und -Mütze gestrickt und festgestellt, dass es viel einfacher ist an der Spitze anzufangen, da Zunahmen bei Doubleface (für mich) wesentlich einfacher sind als Abnahmen.
Bei Pullis finde ich Top-Down super, weil ich dann fast keine Maschenprobe brauche. Solange ich abschätzen kann (aus Anleitungen oder kurzer Maschenprobe (da nur die Breite interessant ist) oder noch besser einfach ein I-cord in passender Länge – den kann man ja “anprobieren”) wieviele Maschen ich am Halsbündchen brauche, erledigt sich der Rest beim Stricken von selbst. Falls die Maschenzahl für das Halsbündchen schlecht geschätzt war, ist es nicht so ärgerlich die paar Runden wieder zu ribbeln. Ein zu großes / zu kleines Bauchbündchen wäre wesentlich ärgerlicher.
Hallo zusammen,
ich stricke nun mehr seit 34 Jahren und Pullover grundsätzlich von unten nach oben. Zwei Versuche in die andere Richtung zu stricken gingen mehr oder weniger in die Hose. Bestimmt lag es an der fehlenden Übung oder ich bin einfach nur altmodisch 🙂
Da ich sehr an meinen Stricksachen hänge und selten glatt rechts stricke, konzentriere ich mich da lieber auf das Muster. Auch ist das Outdoor-Stricken (z.B. in der Bahn oder im Büro) einfacher, wenn man nur einen einzelnen Ärmel dabei hat.
Selbst Mützen, von unten nach oben.
Bei Socken mach ich dann doch eine Ausnahme. Die beginne ich beim Bündchen. Meine Oma hat die Socken immer an der Spitze begonnen, warum auch immer. Jedenfalls hat sie oft die letzte Reihe zu fest abgekettet. Das war nach mehrmaligem Waschen nicht sehr angenehm zu tragen. Aus diesem Grunde beginne ich Socken immer mit doppelte Maschenzahl und in der zweiten Reihe, zwei Maschen zusammenstricken.
Aber jeder wie er will 🙂 In diesem Sinne, ab an die Nadel.
Liebe Carolin, ja dann sind wir halt altmodisch und uncool. Dieses getüddel nervt. Ich bin auch Maschinenstrickerin, da hab ich dann keine Wahl, ich bin es gewohnt die Sachen zusammen zu nähen. 2 mal von oben gestrickt und war zu eng unter den Armen. Ärmel geparkt, erst nach dem Rumpf gestrickt, auch keine gute Idee. Von unten geht es nach dem Belohnungsprinzip, die Spannung steigt, man nimmt gewisse Musterhürden, hat man ein Modell ohne Naht, zack, oh, schon so weit… man kann sich auch zwischendurch entspannt einen Ärmel vornehmen. Dann das Finale, an der Passe fiebert man der Vollendung entgegen. Es geht Rückzugsort, da immer weniger Maschen. So, von oben, immer mehr Maschen, keine Entspannung, kein richtiges Finale, zurück bleibt eine lange Durststrecke, ein Riesenloch im wahrsten Sinne des Wortes. Mein Tipp, Strickrechner für 30€, aufs Gramm genau ausrechnen, aber für coole Strickerinnen nicht geeignet.