Hört ihr auch ständig dieses aufdringliche Vogelzwitschern? Und dann ständig dieser grelle Sonnenschein, schrecklich! Ich glaube, ich ziehe gleich die Vorhänge zu. Und dann bleiben die geschlossen, bis es endlich Herbst ist. Denn im Herbst, ja im süßen Herbst, kann ich endlich meine neuen Sachen aus der Peer Gynt tragen. Schmacht!
Von der Sandnes Peer Gynt haben Antje und ich euch ja schon mehrfach vorgeschwärmt. Typisch norwegische Schafswolle ohne Superwash, schön griffig, robust und vor allem schön warm. Was auch der Grund ist, warum ich mir den Herbst herbeiwünsche: Diese Strickjacke ist eher nicht so das Sommerteil, fürchte ich.
Aber sie ist so toll! Die Anleitung heißt „Portage“ und stammt von Melissa Schaschwary. An sich ein simpler Raglanschnitt mit Schalkragen in kraus rechts. Aber das Rückenteil ziert ein ganz tolles, plastisches Muster, das an kleine Bienenwaben erinnert.
Und das ist gar nicht so schwer zu stricken, wie es auf den ersten Blick aussieht. Es handelt sich nämlich einfach nur um clever angeordnete Verzopfungen über zwei Maschen, zu denen Melissa Schaschwary auch direkt einen kleinen Stricktrick mitliefert.
Bei solchen Minizöpfen arbeite ich normalerweise ohne Zopfnadel und lasse die Maschen sozusagen freifliegend die Plätze tauschen. Da die Peer Gynt nicht ultrafest verzwirnt ist, habe ich mir aber die Fummelei erspart und Melissas Stricktechnik verwendet. Dabei werden die Maschen in verzopfter Reihenfolge gestrickt, bevor sie von der linken Nadel genommen werden. Klappt erstaunlich gut!
- Anleitung: Portage von Melissa Schaschwary, Größe 39″
- Garn: 16× Sandnes Peer Gynt in 2035, Ocker
- Nadelstärke: 3,5 mm, 3,0 mm für die Bündchen
Die Jacke hat aber noch ein anderes tolles Detail: ihre wunderbar tiefen Taschen! Die entstehen als Verlängerung des Schalkragens und sind so groß, dass man gefühlt den halben Wochenendeinkauf hineinbekommt. Oder die nächste Garnbestellung, von der ihr im Bild schon etwas seht.
Nachdem ich die Jacke fertig hatte, habe ich nämlich noch sozusagen mit der Wollnähnadel in der Hand Nachschub geordert. Die Peer Gynt hat sich beim Stricken so gut angefühlt und auch als fertige Jacke trotz des voluminösen Kragens überhaupt nicht am Hals gekratzt oder gepiekt.
Deshalb war für mich klar, dass ich mehr davon haben muss. Und als wolle mir der Himmel ein Zeichen geben, kamen in diesem Moment die neuen Tweed-Farben rein. Ich sah das Hellgrau mit den blauen Tupfen und war verliebt. Her damit!
Das Muster stand auch sofort fest: Der Moby Sweater von PetiteKnit! In 2523, Natur Tweed stand er schon lange auf meiner Liste (tut er eigentlich immer noch), in der Farbe 1502, Hellgrau Meliert Blau Tweed wurde er jetzt sofort an die Spitze der Liste katapultiert und in Windeseile gestrickt.
Wie ich geahnt hatte, kommen die Zöpfe mit dem Garn fantastisch zur Geltung. Hier habe ich allerdings tatsächlich zur Zopfnadel gegriffen, damit alles gut geht.
Für die Innenseite des umgeschlagenen Kragens habe ich Tynn Peer Gynt doppelt verstrickt, das ich zufällig noch genau in dem Dunkelblau hier liegen hatte, das auch in den Tweedsprenkeln vorkommt. Sieht man zwar nicht, wenn ich den Pullover anhabe, aber macht trotzdem glücklich.
- Anleitung: Moby Sweater von PetiteKnit, Größe M
- Garn: Bis jetzt 10× Sandnes Peer Gynt in 1502, Hellgrau Meliert Blau Tweed & 1× Sandnes Tynn Peer Gynt in 5575, Marine für den Kragen
- Nadelstärke: 3,5 mm, 3,0 mm für die Bündchen
Tja, nur fertig geworden bin ich noch nicht. Das macht aber nichts, jetzt ist es ja ohnehin erst mal viel zu warm für Norwegerpullover. Bis zum Herbst sind die Ärmel dran – und dann wohne ich in diesem Pullover!
Boah, Nina, wie toll sind denn bitte diese beiden Teile?! Bin hin und weg!!!
Och, Menno… so werde ich meine Vorräte ja nie los! Wie schön ist das denn???? Da wird mein November Jacket wohl Peer Gynt Gesellschaft bekommen!
Ich hab ne Frage zu dem Pulli. Hast du ne Maschenprobe mit allen Mustern gemacht? Der Moby ist schon auf meiner Liste, aber da weiß ich nicht welches Muster in die MP soll