Ist hier dieses Jahr was los oder was? Erst die neue Garnqualität von DROPS, dann der Fair-Isle-Traum von Jamieson & Smith und dann kommt auch noch die Merinowolle von Rosy Green Wool ins Lanade-Lager! Ich kriege ja schon bei der Veröffentlichung jeder neuen „DROPS ♥ You“-Edition Schnappatmung, was meint ihr da, wie ich auf die Cheeky Merino Joy reagiert habe? Ich sag‘ es euch:
Cool. Wie. Eis.
Kein Witz! Ich kannte das Garn nämlich schon. 2017 habe ich es beim Strickfestival Berlin Knits zum ersten Mal in die Finger gekriegt, wo Designerin Martina Behm einige ihrer Tücher aus Cheeky Merino Joy ausgestellt hat. Und da Antje und Sarah mittels eilig ausgeworfener Rundstricknadel-Lassos meinen Plan vereitelt haben, Martina Behms Bein zu umklammern und nicht mehr loszulassen, bis sie mich mit zu sich nach Hause genommen hat, habe ich eben zwei Stränge des Garns gekauft. Und liebe es seitdem heiß und innig. Es ist so weich und griffig und absolut kratzfrei!
Und dieses Garn gibt es dann auch noch bei Lanade? Mehr als Grund genug, mal wieder etwas aus der Cheeky Merino Joy zu stricken. Damals hatte ich Martina Behms luftiges Tuch „Naiada“ in der Farbe Laguna gestrickt, deshalb wollte ich diesmal etwas Mehrfarbiges, Herbstlicheres … da! „Beloved Berlin“ von Isabell Kraemer – seit Ewigkeiten auf meiner Liste, dreifarbig, kuschelig, perfekt! An die Nadeln!
Erster Schritt: 352 Maschen anschlagen.
Muss das sein? Und dann auch noch im provisorischen Maschenanschlag?? Tja, ohne Fleiß kein Kuschelcowl, nehme ich an. Also Antjes Tutorial noch mal angesehen und auf gehts. Tschakka!
Zweiter Schritt: Den ganzen Maschen-Lulatsch zur Runde schließen, eine Runde rechte Maschen, eine Runde linke Maschen. Nee, Frau Kraemer, bei aller Liebe. Das mach ich lieber anders: Die ersten zwei Durchgänge stricke ich in Reihen. Da muss ich nicht links stricken, um die Krausrippe zu erzeugen, und habe es dann leichter, den Spaß verdrehfrei zur Runde zu schließen. Das kleine Löchli nähe ich später ganz einfach mit dem Fadenende zusammen.
Und dann geht es richtig los. Das Besondere an „Beloved Berlin“ ist, dass man auf der Außenseite ein einfarbiges Lacemuster hat, auf der Innenseite aber ein zweifarbiges Streifenmuster. Oder umgekehrt, je nach Wickelung und Trageweise.
Ich habe die Farbe Schatztruhe für das Lacemuster genommen. Das ist ein dunkles, sehr neutrales Braun, das sehr gut zum Herbst mit seinen kahl werdenden Bäumen passt. Durch die Löcher des Musters blitzt die Innenseite in Brombeersorbet und Pastel del Nata hindurch wie farbenfrohes Herbstlaub.
Nach dem ellenlangen Maschenanschlag kommen übrigens keine Dramen mehr, weil der Cowl in einem Zug hochgestrickt und dann umgeklappt wird. Der provisorische Maschenanschlag wird zusammen mit den Arbeitsmaschen abgekettet, sodass eine Art Schlauch entsteht. Ganz schön schlau, Frau Kraemer!
Vorgesehen sind eigentlich um die 400 Meter der ersten Farbe, was die gute Rosy leider nicht erreicht. Macht aber nichts. Bei diesem Muster kann man hervorragend improvisieren, zum Beispiel indem man die farbige Kante vor der Oberkante etwas länger strickt. Ich habe auch trotz leicht abweichender Maschenprobe die Maschenzahl gemäß Anleitung angeschlagen und dadurch einen etwas größeren Umfang gewonnen als Isabell mit dem Original aus etwas dünnerem Garn. Dadurch kann ich den Cowl dreimal um den Hals wickeln, was ich auch gleich trotz tropischer Temperaturen getan habe. Kann jetzt bitte ganz schnell der Herbst kommen?
Anleitung: Beloved Berlin von Isabell Kraemer
Maße: circa 15×185 cm
Garn: Rosy Green Wool Cheeky Merino Joy, je 100 Gramm in 123, Schatztruhe, 105, Brombeersorbet und 124, Pastel de Nata
Nadeln: KnitPro Symfonie Nadelspitzen 3,0 mm und Nadelseil 100 cm
Guten Morgen Nina,
Du hast wieder einen klasse Beitrag geschrieben. Die Maschenanzahl hat mich gleich schockiert. Na ja, aber Du hast es gut gelöst. So hätte ich es auch gemacht und dann lieber das Mimilöchlein mit dem Endfaden geschlossen. es ist gut geworden und die Farben passen klasse zusammen. Aber ich mag ja nichts am Hals haben. Höchstens noch mehr Maschen aufnehmen, damit es Hals ferner ist. Ich glaube kaum, dass ich mir so was stricke aber der Beitrag und Deine Gedanken dazu waren super.
Hallo Petra,
vielen Dank! Vom Umfang her ist es ja auch gar nicht so ein großer Unterschied zwischen einem Cowl und einem von unten nach oben gestrickten Pullover. Da kriegst du also vielleicht doch schon bald die Gelegenheit, den Trick mit dem Mimilöchlein anzuwenden. 😉
ach Mensch, da bringst du mich auf Ideen :
die Anleitung hab ich
die Rosy ist seit der letzen Lanade Lieferung im Haus
und zu warm ists auch bald nicht mehr
“grins” , die Rosy sollte ja eigentlich was Anderes werden , doch dein Cowl gefällt mir ausgesprochen gut ! Nur damit du es weißt ; ich schieb alles auf dich
LG
Haha, nur zu! Wenn du willst, stelle ich dir auch ein offizielles Attest für deinen Mann aus, dass du diesen Cowl unbedingt stricken musst. 🙂
Die Farbkombination ist ja ein Traum! *schnappatmung*