Habt ihr euch auch schon ein bisschen in unseren Neuzugang, die Jamieson & Smith 2ply Jumper Weight, verliebt? Bei mir war das ein schleichender Prozess. Als Strickneuling konnte ich mit den etwas raubeinigen 25-Gramm-Gesellen wenig anfangen, bin viel lieber in den weichen und herrlich bunten Farbpaletten der Merinogarne gewandelt und habe dabei so manchen Strang für den „ewigen Stash“ beiseite gelegt.
Aber, so mit der Zeit, und nach zwei Schottland-Reisen im letzten Jahr, sickerte erst allmählich und dann mit Macht die Shetland-Liebe in mein Herz. Kate Davies, die ich in Edinburgh live erlebt erlebt habe, hat kräftig dazu beigetragen. Und so kamen, neben noch immer sehr geliebten Malabrigo- und Madelinetosh-Stücken auch immer mehr Projekte aus der Jamieson & Smith 2ply Jumper Weight auf meine Nadeln. Das allererste, die Vagabond Fingerless Mitts, könnt ihr euch in der Wullstuw live anschauen und anprobieren. Ein anderes, das ich nicht herausgerückt habe, zeige ich euch hier 🙂
#Katelove
Wie gesagt, die Liebe zur Shetlandwolle kam mit der Liebe zu Kate Davies’ wunderbaren Büchern, die wir seit Kurzem auch im Shop haben. Habt ihr die schon mal in der Hand gehabt? Ehrlich, die sind etwas ganz Besonderes! Auf jeder Seite spürt man Kates tiefe Verbundenheit mit dem Land, ihre Passion für Texte und dafür, Dingen auf den Grund zu gehen. Dazu diese fantastischen Fotos von Tom Barr – man kann sich tatsächlich nur sehr schwer davon losreißen.
Meine Wahl fiel dann auf „Carraig Fhada“, den Pullunder auf dem Titelbild, benannt nach dem rauen Kap an der Südküste der Hebrideninsel Islay. Genau, das auf dem Titelbild 😉
Warum dieses Modell?
Ist das jetzt eigentlich Streber-Image, Nerd-Style oder Retro-chic? Weeß ick nich, is mir aber ooch ejal.* Kombiniert mit einem simplen Shirt und langer Hose oder Rock – Oh, der Rock auf dem Foto! So einen will ich auch! – ist ein Pullunder einfach ein grundehrliches und für den Wärmehaushalt perfektes Kleidungsstück. Wenn ich nicht noch so viel anderen netten, selbstgestrickten Kram im Kleiderschrank hätte, würde ich immer so rumlaufen … jaja, und natürlich auch, weil es so erfreulich ärmellos ist. Ein an sich schon unschlagbares Argument, nicht wahr?
Und nicht zuletzt ist Carraig Fhada einfach auch ein sehr stimmiges, „schottisches“ Allwetter-Modell, dass mich jedes Mal an die fröhlichen, alle vier Jahreszeiten im Stundenrhytmus durchspielenden Tage in den Highlands erinnert ♥
Und wie strickt sich das so auf shetländisch?
Erstmal total entspannt. Wie Sarah schon berichtete, sind die Maschen so griffig, dass sie, selbst wenn sie mal von der Nadel fallen, einfach stehenbleiben und sich brav wieder aufsammeln lassen. Gleiches gilt für das Verkreuzen der mitgeführten Fäden auf der Rückseite: das fällt in den meisten Runden komplett aus. Und dann der Ritterschlag: neue Knäuel und wechselnde Farben lassen sich anfilzen. Keine. Fäden. Vernähen.
Die hier sehr kleinteiligen Muster kommen mit der 2ply Jumper Weight übrigens erstklassig heraus. Die verschiedenen Farben verschmelzen zu Linien und Formen, denen man die V-Form der gestrickten rechten Maschen zwar noch ansieht, die aber sehr natürlich und harmonisch wirken. Da kann kein glattes Garn mithalten.
Schrecksekunde beim Lesen der Anleitung: Ouh, da wird ja gesteekt! Grusel! Aber, na klar, um das Muster auch in der Brust und Schulterpartie schön übersichtlich auf der Vorderseite stricken zu können, muss man schon in Runden weiterarbeiten. Für Arm- und Halsausschnitt(e) werden ein paar Dummy-Maschen eingefügt und diese später eiskalt mit der Schere herausgeschnitten. Falls ihr ihn noch nicht kennt, schaut euch dazu unbedingt Ninas Steek-Artikel an, der erklärt bestens, worauf es ankommt.
Fazit
Carraig Fhada und ich, wir mögen uns seit der ersten Masche. Modell und Garn passen bei diesem Projekt wie Faust aufs Gretchen. Ich habe nach kurzer Probe im Muster(!) Größe 6 angeschlagen, um genau zwischen den Maßen von Größe 4 und 5 zu landen. Hat perfekt funktioniert. Die Steeks sind schnell gemacht und halten bombenfest. Da war jeder zusätzliche Herzschlag im Vorfeld eine Verschwendung. Bleibt nur noch die Frage: Stricke ich den jetzt gleich noch mal oder doch erst die restlichen Modelle aus Kates Büchern und dann nochmal Carraig Fhada? 😉
Modell: „Carraig Fhada“ von Kate Davies, Größe 6, um Größe 4-5 zu erreichen
Garn: Jamieson & Smith 2 Ply Jumper Weight: 4× Farbe FC044, 2× Farbe 0001A, 1× Farbe 0202, 1× Farbe FC011
Nadel: KnitPro Nova 3,5mm
*Was ist die häufigste Antwort von Berliner Schülern auf die Frage nach dem größeren Problem ihrer Altersgruppe: Unwissenheit oder Desinteresse? – Weeß ick nich, is mir aber ooch ejal.
Einfach nur schön. Herzlichen Glückwunsch zu diesem wunderschönen Pullunder. Ich besitze bereits einige Kate Davies Bücher und kann dir nur zustimmen. Allerdings habe ich mich bisher noch nicht ans steeken getraut.
Danke für deinen Bericht. Lg
Dankeschön Löwi 🙂
Und was das Steeken betrifft: nur Mut! Das eröffnet einem gleich ganz andere Möglichkeiten und mit griffiger Shetlandwolle kann man das wirklich kaum was falsch machen 🙂
Hi, Antje, toll geworden, Deine Weste. Und ichstimme Dir zu, die Röcke sind auch ganz toll. Solltest Du jemals herausbekommen, wo man solchen nRöcke kaufen kann, dann lass es uns biiiiiite wissen.
Hey Britta,
mach ich, na klar. Und dankeschön 🙂