Ja, ich weiß, Maschenproben sind lästig. Man hat das Projekt schon seit Tagen im Kopf, endlich ist die Wolle da und man will einfach loslegen. Und oft tut man das auch. Frei nach dem Motto: „Wird schon passen.“
Das Dumme dabei ist: meist passt es dann doch nicht. Stunden, Tage, ja, gar Wochen sitzt man am neuen Pulli und endlich ist das gute Stück fertig und darf seine erste Wäsche genießen. Zwei Stunden später dann die totale Ernüchterung: Der neue Lieblingspulli passt jetzt einem mittelgroßen Elefanten und man ärgert sich ein Loch in den Bauch. Sucht nach einer Erklärung. Vermutlich ist das Garn schuld. Oder die Nadeln. Oder die Umstände. Oder die Katze … ach, alles doof.
Das Teilchen jetzt noch zu retten, ist meist nicht mehr möglich. Was für ein Ärger. Deswegen hier und heute mein Plädoyer für Maschenproben. Von reinstem Herzen und nach wirklich vielen, faulheitsbedingten Rückschlägen: Nehmt euch die Zeit, lernt das Garn kennen!
Gerade elastische, glatte Garne wie Merino oder Baby Alpaka neigen gerne dazu mit der Wäsche zu wachsen, wenn man sie nicht fest genug verstrickt. Die Fasern sind glatt, ganz weich und elastisch und die Fasern können sich nicht – wie beispielsweise bei reiner Schurwolle – verhakeln. Das macht sie zwar kratzfrei, aber sie brauchen eben ein stabiles Strickgebilde, um Halt zu finden.
Als Beispiel habe ich euch mal die Maschenproben eines meiner aktuellen Projekte abfotografiert:
Der einzige Unterschied bei diesen beiden Proben ist die Nadelstärke. Für meine verwendete Anleitung war eine Maschenprobe von 23 Maschen auf 35 Reihen gefordert. Diese habe ich mit dem Garn und der 4er-Nadel auch weitestgehend hinbekommen. Aber: Die geforderte Maschenprobe eures Modells muss wirklich stimmen. Nur dann werden die Mengenempfehlungen der Anleitung stimmen, nur dann kann am Ende die Passform herauskommen, die für das Modell vorgesehen ist.
Eine halbe Masche Unterschied scheint euch vielleicht auf der Probe nicht viel, überlegt aber mal, wie viele Maschen das auf einen Pulli hochgerechnet sind! Wenn euch also mal wieder das Garn ausgehen sollte, nicht gleich vermuten, fehlerhaften Angaben böswilliger Designer zum Opfer gefallen zu sein, es ist wahrscheinlicher, dass eure Maschenprobe nicht genau stimmte.
Wie geht man also bestenfalls vor? Ich schaue immer, welche Maschenprobe für mein Garn oder auch für die Anleitung gefordert sind, nehme die geforderte Nadelstärke und schlage dann gute zehn Maschen zusätzlich an. So muss man unregelmäßige Ränder nicht mitrechnen und kann sich wunderbar innerhalb des kleinen Strickstücks beim Messen austoben.
Da ich mein persönliches Strickverhalten schon recht gut kenne und weiß, dass ich wohl eher locker stricke, kann ich bei elastischen Garnen wie z. B. Merino auch gleich eine Nadelstärke runter gehen. So lange ihr aber noch nicht wisst, wie euer Strickverhalten so ist, macht bestenfalls zwei Proben, damit ihr auch ein bisschen vergleichen könnt.
Nun die Sache, die häufig nicht bedacht wird: Wascht die Probe! Nur gewaschen spiegelt sie einigermaßen das Ergebnis wieder, das ihr beim Pulli nach der Wäsche zu erwarten habt. Glaub mir, in dem Moment, in dem ihr eure Merino-Maschenprobe unter den Wasserhahn haltet und sich die Fasern entspannen, wisst ihr genau, warum ich das schreibe. Ihr werdet an mich denken 🙂
Bei Merinowolle mache ich immer zwei Proben, weil ich erst anhand der Proben entscheide, welches Ergebnis mir für das jeweilige Projekt mehr zusagt.
Im oben gezeigten Bild ist die untere Maschenprobe, die ich mit Nadel 4,0 mm gestrickt habe, enorm gewachsen. Wenn ich die Probe in die Hand nehme, ist sie luftig, es ist viel Raum zwischen den Maschen. Würde ich diese Maschenprobe (mal ganz davon abgesehen, dass die geforderten Maße für mein Modell natürlich auch nicht mehr stimmen) für einen Pullover verwenden, kann ich mir sicher sein, dass er mir bis zum Knie leiern würde. Wiederum für ein Tuch würde ich die luftigere Variante unbedingt wählen, denn den Fasern gefällt der Freiraum ja auch und das Gestrick ist entsprechend noch ein Stück weicher als bei der 3,0-mm-Probe, die obenauf liegt.
Die 3,0-mm-Probe war für mein Vorhaben die weitaus bessere, auch wenn die Nadelstärke wesentlich geringer ist als in der Anleitung vorgehen.
Die Probe war beim Stricken recht dicht und ist mit der Wäsche hauptsächlich weicher und nicht merklich größer geworden. Die Maschen liegen schön beieinander und es ist nicht großartig durchscheinend. Wenn ihr im Zweifel seid: Lieber eine oder auch eine halbe Nadelstärke kleiner gehen. Bedenkt, dass die kleine Maschenprobe nicht so viel Gewicht halten muss wie der Pulli später.
Meine gewaschene, getrocknete Maschenprobe hat also nun die geforderten Maße: Ich kann unbesorgt loslegen.
Letztlich hat sich wohl jeder, der strickt, schon mal im Nachhinein darüber geärgert keine Maschenprobe gemacht zu haben. Denn eigentlich ist es kein Akt. Es geht schnell von der Hand, man kann noch Nadeln oder Nadelstärken anpassen, ohne dass man es später im Gestrick sieht und lernt schonmal ein bisschen das Garn kennen.
Und, wenn man möchte, kann man sie auch verwenden:
- für eine Babydecke: Strickt alle Maschenproben immer in der selben Anzahl an Maschen und sammelt die Patches nach Garnstärke.
- für die Kinderküche: Strickt alle Maschenproben rundherum mit einem Perlmusterrand (unten 5 Reihen, seitlich 3 Maschen), dann wellt sie nicht.
Am Ende noch eine Schlaufe dran stricken, fertig ist der Topflappen. - zum Katalogisieren: Steckt die Maschenprobe in eine Klarsichthülle mit allen Infos: Garn/Hersteller, verwendete Nadelstärke, Maße.
Falls ihr mal wieder dasselbe Garn verwendet, könnt ihr euch die Maschenprobe beim nächsten Mal sparen.
Dennoch: Wartet mit der Weiterverwendung, bis euer Strickstück fertig ist. Denn Maschenproben sind natürlich nicht in den Anleitungen mit eingerechnet und sofern diese knapp berechnet sind, könnte es sein, dass ihr euer Läppchen noch braucht.
Ich hoffe, dass ich den ein oder anderen davon überzeugen konnte, dass Maschenproben durchaus eine Existenzberechtigung haben und man sich allerlei Ärger sparen kann.
Und wer sich noch für die verwendeten Farben des Fotos oben interessiert:
Malabrigo Arroyo, 063, natural
Malabrigo Arroyo, 133, reflecting pool
Liebe Carolin,
vielen Dank für deinen Eintrag zu den Maschenproben. Ich habe mich auch oft davor gedrückt, aber als ich das erste Mal Drops Baby Merino stricken wollte habe ich mich doch zu einer Maschenprobe durch gerungen.
Ich stricke eher fest und bekomme daher immer ein schönes, gleichmäßig dichtes Maschenbild. Leider habe ich aber bei Drops BabyMerino trotz angegebener Maschenzahl / Reihenzahl und Nadelstärke (3mm) eine Maschenprobe von 8cmx8cm erhalten. Aus Angst, dass das Gewebe mit einer noch größeren Nadel zu locker wird (weil BabyMerino ja so ausleiern soll), habe ich die Weste 2 Nummern größer gestrickt, so dass sie tatsächlich passt (was sie im übrigen auch tut ;-)). Das kann man natürlich machen, ist aber nicht Sinn der Sache. Vielleicht mache ich beim nächsten Mal doch einfach zwei Proben mit verschiedenen Nadeln, um sicher zu gehen 🙂
In diesem Sinne danke für die Mut machenden Worte zum Thema “Maschenprobe”
Hallo Anna-Sophie,
ich bin gespannt, wie es dir weiterhin damit ergehen wird. Ich mache Maschenproben mittlerweile sehr gerne, es ist quasi ein kleiner Vorgeschmack auf das fertige Teil nachher.
Und man spart sich eine Menge Angstschweiß 😀
Liebe Grüße, Carolin
Schönes Thema! Auch wenn ich persönlich beim Wort ‘Maschenprobe’ sofort ein Meeresrauschen in den Öhrchen habe… 😀
Haha, das ging mir früher auch so 😀 Mittlerweile habe ich mich damit angefreundet – ehrlich!
Arroyo sieht ja super aus!!! Bin ich froh gerade eben mal einen Strang für Proben mitbestellt zu haben!
Konnte mich ja bei den Drops Farben immer schon schwer entscheiden, aber mit Malabrigo verbringe ich nun Nächte mit Gestrick am Bildschirm und überlege mir die Farbnuancen!!
Arroyo strickt sich auch ganz toll! Ich bin gespannt, was Du daraus machen wirst!
Schönes Thema. Aber was macht man, wenn man ganz fleißig ne Maschenprobe gemacht und gewaschen hat und am Ende verhält sich die Wolle doch ganz anders? Bei mir verändert sich die Maschenprobe nach dem Waschen fast nie, am gewaschenen Pullover allerdings schon 🙁
Hi Krissy,
gut, man kann natürlich nicht alles voraussehen an so einem kleinen Pröbchen, aber es gibt einem zumindest schonmal einen Ausblick. Wenn die Probe z.B. schon sehr labbrig ist, das Garn aber schwer (also jetzt nicht Lace oder so), dann kommt da am Ende natürlich noch einiges an Gewicht dazu, das an den Maschen zieht. Eine “löchriges” Ergebnis für einen Pulli zu nehmen ist also riskant, gerade . Schau Dir einfach mal die Probe genau an, halt sie gegen’s Licht. Wenn die Maschen nicht dicht beieinander liegen, geh’ eine Nadel kleiner. Wenn Du die Erfahrung schon gemacht hast, dass das Garn trotz erfolgreicher Maschenprobe noch wächst, geh grundsätzlich eine halbe Nadel runter z.B.
Ein wenig ist es leider immer auch der persönliche Erfahrungswert, den Dir keiner ersetzen kann.
Liebe Grüße, Carolin
Maschenproben bringen mich, ehrlich gesagt, schon ziemlich zum Verzweifeln. Dabei bin ich schon viel geduldiger geworden. Was bedeutet: erst wird brav gestrickt, dann gewaschen, ewig darauf gewartet, dass das Teilchen trocken wird – dann geht es ans messen!
Irgendwie sind die Messergebnisse nicht so eindeutig – da zieht man mal in die Breite (oder in die Länge) – und das Ergebnis passt dann vielleicht besser …
Aus diesem Grund stricke ich nur noch Pullover und Jacken von oben nach unten. Da kann man immer mal reinschlüpfen und schneller feststellen, ob das Teil passt oder nicht.
Carolin, wie misst Du denn?
Huhu Petra,
ich versuche sie so hinzulegen, dass sie weder gespannt noch zusammengeschoben sind. Ganz wichtig dabei ist, dass man sie nicht „ans Maßband anpasst“. Sprich, beim Hinlegen einfach drauf achten, dass sie entspannt liegt, und danach nicht mehr verziehen, auch nicht wenn das Maßband drauf liegt. Selbst wenn die Maschenprobe hinkommen würde, wenn man so ein kleines bisschen hier zieht … Dann belügt man sich nämlich selbst und am Ende passt’s dann doch nicht 🙂 Also immer schön ehrlich zu sich selbst sein.
Persönlich finde ich von oben nach unten auch toll. Es ist auch schön so ab und an mal reinzuschlüpfen und die Erfolge zu sehen.
Mein Paket ist da!!! Der Wettergott hat ein einsehen und macht ein eher kühles verregnetes Wochenende bei uns!
Genügend Zeit die Stränge zu wickeln und genußvoll erste Proben zu erstellen!
Das wird ein SUUUPERWinter!
Haha, das klingt ja so richtig motiviert 😀
Ich wünsche Dir ganz viel Spaß!
Danke für die Ermutigung zur Maschenprobe.
Ich mach die in letzter Zeit eigentlich sehr gerne, ausser das Garn kennenzulernen hat sie auch noch den Vorteil, das Muster kennenzulernen, falls es eben eines hat. Ich kann dann anschliessend das Muster oft schon auswendig und mache wenn ich dann mit dem Hauptstück anfange auch viel weniger Fehler beim Muster.
Aus dem Buch “Knit! Swirl!”, habe ich eine interessante Methode kennengelernt um die MP auszumessen: man steckt dünne Spielnadeln so durch die MP, dass sich das 10 x 10 cm Quadrat dazwischen ergibt. Dadurch liegt die MP dann auch schön flach und das Zählen geht auch viel einfacher. Sandra McIver beschreibt dies auch in einem Techniktutorial auf ihrer Web Site unter Tutorials, dann “technique: measuring gauge in a Swirl” (http://www.knitswirl.com/articles.aspx?artID=54&showAll=1), und schön runterscrollen zu den Bildern, da wird das sehr schön abgebildet.
Grüsse, Bea
Genau an dem Tag als ich diesen Blog-Eintrag gelesen habe, hab ich mich über ein Strickstück geärgert, dass so gar nicht passen wollte. Ich hab dann eine Maschenprobe mit 2 Nadelstärken gemacht und gemerkt, dass es mit einer Nadelstärke weniger viel besser aussieht. Also noch mal aufgezogen.
Ich hab mir ganz fest vorgenommen, zukünftig VOR dem Stricken die Maschenprobe zu fertigen … sooo lange dauert es ja nun wirklich nicht.
Gruß
Sandra
Hallo Sandra,
ich kenne das Gefühl 🙂 Deswegen kann ich mich mittlerweile auch so prima mit Maschenproben arrangieren 😀 Geht dann doch schneller, als nen halben Pulli nochmals neu zu stricken. Oder schlimmstenfalls einen ganzen!
Liebe Grüße,
Carolin
Hallo Carolin,
motiviert durch diesen Blogbeitrag hab ich mich gestern zu einer Maschenprobe mit Drops Delight durchgerungen. Und jetzt weiß ich wieder, warum ich nie welche mache: es stimmt nie! Egal, was ich mache, ich komme nie auf die angegebene Maschen-/Reihenzahl. Ich stricke wohl eher fest, aber die glatt gestrickten Proben ergeben mit 2,5er Nadeln immer noch mehr als 26 Maschen auf 10cm. Das nervt mich tierisch. Ich muss alle Anleitungen mühsam umrechnen und stricke daher fast ausschließlich Socken, Handschuhe oder irgendwelche Babysachen, weils da fast wurscht ist. Ich könnte die Maschenproben spannen ohne Ende, damit es passt. Aber das ist dann doch eher Selbstbetrug… Hast Du noch eine Idee? Oder mach ich irgendwas falsch?
Verzweifelte Grüße, M.
Hallo Maria,
natürlich macht es keinen Sinn, die Maschenprobe so hinzubiegen, dass die geforderte rauskommt. Die Probe dient tatsächlich dazu herauszufinden, inwieweit man seine Nadelstärke verändern muss, damit die geforderte Maschenprobe für ein Modell beim ganz normalen Stricken entsteht. Jeder strickt anders, der eine fest, der andere locker. Und diese Eigenheiten müssten eben auf einen gemeinsamen Nenner gebracht werden, damit die Maße des Modells nachher stimmten.
Wenn Du also mehr Maschen auf 10 cm bekommst (gemessen nachdem die Probe gewaschen ist!) strickst Du wohl recht fest. Nehme mal eine ganze Nadelstärke größer, also 3,5 mm und versuche es dann nochmals. Mal schauen, was damit rauskommt.
Sind es dann zu wenig, nimm die 3,0 mm.
So versucht man einfach auf die Maschenprobe zu kommen, die für das jeweilige Modell gefordert ist, dann muss man da nachher auch nichts mehr umrechnen. Denn es spricht ja nichts dagegen mit 3,5 mm zu stricken, wenn 2,5 mm gefordert sind, wenn am Ende das selbe Ergebnis rauskommt, oder? 🙂
So herum ist’s auf jeden Fall einfacher als eine komplette Anleitung umzurechnen.
Übrigens sind die Reihen nicht ganz so richtig, wie die Maschen. Wenn man ein oder zwei Reihen zu wenig hat, kann man das problemlos ausgleichen. Die meisten Anleitungen arbeiten ja mit “wenn die Arbeit XX cm hoch ist” oder sowas. Sprich, da sind die Reihen irrelevant, weil man eh misst. Anderenfalls kann man natürlich auch einfach alle 10 cm mal zwei Reihen mehr stricken.
Ich hoffe, das hilft Dir ein bisschen weiter.
Liebe Grüße,
Carolin
Hallo Carolin!
Ich habe eine Frage zu dem Waschen: man sollte die Maschenprobe schon so waschen, wie man nachher das fertige Stück waschen würde bzw. so, wie es der Hersteller für die jeweilige Wolle empfielt?
Gruß, Ilona
Hallo Ilona,
genau, dann bekommt man am ehestens ein aussagekräftiges Ergebnis.
Liebe Grüße,
Carolin
Hallo, Carolin,
mich hat es über ein Strick- bzw. Häkelstück auf Handmade Kultur hierher verschlagen 😉 Für das aktuelle Projekt habe ich mir nun fest vorgenommen, eine Maschenprobe zu machen. Bis zum Lesen Deines Blogs fehlte mir tatsächlich auch etwas das Verständnis dafür. Das sollte jetzt besser sein!
Liebe Grüße
Claudia
Hallo Carolin,
erstmal vielen Dank für die ausführlichen Erklärungen, das ist echt super! Und auch alles wunderbar einleuchtend 😀
Ich hätte noch eine Frage.
In vielen Anleitungen steht ja sowas wie “nach xx cm” oder so. Das misst man ja dann an der noch nicht gewaschenen Arbeit, d.h. das kann sich dann hinterher noch ändern – aber die Anleitungen sehen schon so aus, als würden sich diese cm-Angaben auf die fertigen Maße beziehen.
Rechnest Du das irgendwie um (sprich, wenn Du weißt, dass die Wolle etwas ausleiert, hörst Du einfach schon ein paar cm früher auf), oder kann man das vernachlässigen?
Danke und liebe Grüße,
Stefan
Hallo Stefan,
ich messe immer die ungewaschene Probe und vergleiche das dann mit der gewaschenen und schaue, wie viel Unterschied da so in etwa ist. Wenn die gewaschene beispielweise 1 cm länger ist, dann nehme ich mir das schon zu Herzen, denn bei einem Pulli sind das dann gut und gerne mal 4-5 cm, die der länger werden würde. Entsprechend da einfach ein bisschen weniger stricken. Man muss ja auch immer bedenken, dass der Pulli nachher auch Eigengewicht hat und somit lieber nicht ignorieren, sonst kann es – trotz erfolgreicher Probe – zu lang werden.
Viel Spaß weiterhin!
Liebe Grüße,
Carolin
Hallo,
ich hab’ deinen Link zur Maschenprobe bei “Frau Fadenschein” gefunden. Bisher hab ich nie eine gemacht, bei ihrer aktuellen Jacke, die ich nachhäkle, bereits drei! Meine Wolle besteht aus 70%Schurwolle und 30% Acryl.
Die erste (6) war zu fest, die zweite (7) eher zu locker. Mangels Zwischengröße hab ich dann die 7 genommen. Die Arbeit ist halb fertig und ziemlich fest. Mittlerweile denke ich, die 8 wäre noch die bessere Lösung gewesen. Also eine Maschenprobe mit 8. Das dann schon eher “schlabbrig”, und, wie du in einer deiner Antworten schreibst, kommt dann zum Schluss doch einiges an Gewicht zusammen.
Du schreibst aber auch, dass sich reine Schurwolle “verhakt”. Hast du Erfahrung mit meinem Mischgarn (70 Schurwolle, 30 Acryl)?
Lg
Claudia
Hallo Claudia,
das ist ein bisschen schwer zu sagen, das kommt stark auf’s Garn an. Die Mischung klingt jetzt nach einer Art klassischer Sockengarn-Mischung. Der hohe Schurwoll-Anteil und dazu Acryl dürften das Garn nicht all zu schwer machen, sodass das schonmal eine gute Voraussetzung ist. Allerdings könnte es genauso gut Merino sein, das Textilkennzeichnungsgesetz schreibt ja vor, dass diese auch als “Schurwolle” gekennzeichnet werden muss. Bei Merino hat man dann wieder ein sehr glattes Garn, das nicht so gut verhakeln kann. Ich kann also hier leider gar keine konkrete Aussage treffen, weil ich das Garn nicht kenne. Aber im Zweifel würde ich eventuell mal im Wollgeschäft fragen, in dem du es gekauft hast, die müssten da ja auch Auskunft geben können.
Beim Häkeln ist das Gebilde nachher ja auch insgesamt stabiler als beim Stricken, sodass man da ein bisschen weniger Sorge haben muss als beim Stricken. Da es dann noch Schurwolle ist (wenn es denn nun tatsächlich Schurwolle ist), denke ich nicht, dass es groß leiern wird. Dennoch würde ich auf jeden Fall die MaPro waschen und schauen, wie es sich danach anfühlt und ob die Maße sich noch verändern.
Liebe Grüße,
Carolin
Liebe Carolin,
Jetzt ist das wahrscheinlich eine sehr doofe Frage aber nur kurz: du hältst also die Maschenprobe unter den Wasserhahn lässt es ordentlich nass werden und dann?? Wie trocknet man das etc? Kannst du mir das erklären? Ich danke Dir! Liebe Grüße, Ulli
Hey Ulli,
ich bin zwar nicht Carolin, aber vielleicht hilft es trotzdem weiter 😉
Ich behandel die Maschenprobe normalerweise so, wie ich den fertigen Pullover (oder was es werden soll) behandeln würde.
Also: Maschenprobe ab in die Waschmaschine (oder Handwäsche) in den Wollwaschgang und nach dem Waschen trockne ich die Probe (wie auch den Pullover später) IM LIEGEN.
Dafür lege ich meistens ein Handtuch auf den Wäschetrockner, das saugt dann nochmal Restfeuchtigkeit auf. (Bei färbenden Garnen auch schonmal ein Handtuch oder ähnliches in den Pullover rein, damit Vorder- und Rückenteil nicht aufeinander abfärben).
Also im Grunde kein spezieller Trick. Einfach so, wie du es mit einem gekauften T-Shirt auch machen würdest (außer natürlich es bei 60°C zu waschen!!).
Hallo Ulli, hallo Maggie,
super! Vielen Dank, dass Du eingesprungen bist, Maggie, ich hatte die Frage überlesen!
Ich mache es im Prinzip wie Maggie auch. Wenn der Pulli nachher in die Waschmaschine darf, kommt die Probe da auch rein.
Liebe Grüße,
Carolin
Ich habe noch einen Tipp, der bei mir sehr gut funktioniert hat: Die Wolle vor dem Stricken waschen! Entweder den Wollstrang oder das Wollknäuel so wie es ist (ggf. in einer Stofftüte eingewickelt und zugebunden) in die Waschmaschine geben, Wollprogramm starten, und danach das Knäuel oder den Strang auf dem Wäscheständer oder einem Handtuch trocknen lassen. Anschließend den Strang zum Knäuel wickeln (auch ein gewaschenes Knäuel neu aufwickeln!). Jetzt eine Maschenprobe mit der Wolle arbeiten und diese ebenfalls waschen. Bei mir ergibt sich so gar kein vorher-nachher Unterschied mehr 🙂
Ich hab eine Strickjacke gestrickt, die nach 4x tragen ausleiert, aber nach einer Wäsche wieder normal in Form ist. Wenn ich jetzt eine zweite gleiche Jacke stricke (selbes Garn nur andere Farbe) sollte ich dann eine Nadelgröße kleiner (statt 4 eine 3mm) stricken? Oder ist das nicht dasselbe Phänomen, das oben beschrieben ist?
Das Garn ist aus 100% Baumwolle und wird für Nadelstärke 4 empfohlen.
Und ja, ich bin Strickanfängerin und hab bisher nur Schals gestrickt.
Was hälst du davon, dass man mit Samtbändern innen bestimmte Stellen der Jacke verstärkt. Zb Schulternaht. Damit sie nicht nachgeben und ausleiern.
Ich hoffe hier Hilfe zu finden. Ich möchte aud der Flora einen Pulli stricken und krieg die angegebene Maschenprobe nicht hin:
Wenn ich mit 3 stricke hab ich 28 Maschen und bei 3,5 sind es 26 Maschen. um die gefürdeten 24 Maschen zu bekommen müsste ich wohl mit 4 stricken?!
Rchtig gut (gleichmäßig und nicht durchscheinend) gefällt mir aber die Probe mit Ndl. 3
Jetzt weiß ich nicht weiter und wäre für Hilfe wirklich dankbar!
Mein Problem mit der Maschenprobe ist,dass die Höhe bei der angegebenen Nadelstärke stimmt, aber die Breite abweicht. Was macht man da? Das ist bei mir fast immer der Fall. Meist sorge ich dann dafür, dass wenigstens die Breite stimmt, die Zahl der Reihen kann ich ja im Prinzip anpassen. Gibts noch jemanden, der das Problem hat?