Ein neues Gesicht bei Lanade? Nein, ein altes Gesicht mit neuem Namen! Als Havariemarie durfte ich schon einige Gastauftritte hier im Blog absolvieren – ihr erinnert euch vielleicht noch an meinen Pulli aus der DROPS Belle, Karl-Friedolin aus der DROPS ♥ You #7, meinen Kraken-Cowl in Doubleface oder wart schon mal auf meinem eigenen kleinen Blog. Mir hat es bei euch so gut gefallen, dass ich so lange bei Carolin und Antje den Dackelblick gemacht habe, bis sie mich adoptiert haben. Und jetzt habe ich hier mein eigenes Körbchen bei Lanade!
Trotz meines Blogger-Namens heiße ich in echt weder Marie noch Maria, sondern Nina, was viele verwirrt – „Havarienina“ reimt sich aber einfach nicht so schön. Stricken und häkeln habe ich wie die meisten von uns als Kind von der Großmutter gelernt und nach ein paar unglückseligen Mutanten-Topflappen schnell wieder aufgegeben. Lange Pause, wir spulen vor bis 2011: in einer Fernsehsendung sehe ich einige Strickerinnen. Die sind ja in meinem Alter! Und stricken keine Topflappen? Und haben Spaß daran?! Google, erklär mir das!
Nun ja. Etliche YouTube-Videos, Ravelry-Stunden und Online-Bestellungen später hatte ich dann den Salat. Ich hing an der Nadel. Und habe es seither nicht einen Tag bereut!
Okay, ich gebe zu: manchmal kann ich auch ganz schön jammern und schimpfen. Abgesehen von den kleineren und größeren Katastrophen, die auch mir hin und wieder unterlaufen, kann stricken ganz schön anstrengend werden, auch wenn man dabei die ganze Zeit nur im Omasessel sitzt. Ich habe gerade für euch ein Projekt aus Baumwollgarn fertiggestellt (bald hier im Blog zu sehen!) und kann euch sagen: Ich bin zwar erst 32, aber meine Hände fühlen sich an wie 99. Wollen wir ein bisschen Gymnastik zusammen machen?
Übung Eins: Handgelenke kreisen lassen
Erst mal die Nadeln aus den Händen legen und die Hände im Handgelenk kreisen lassen. Stellt euch vor, ihr hättet einen Zauberstab und würdet damit euer Strickzeug dazu bringen, sich selbst fertig zu stricken. Aber schön langsam!
Hände finden es auch oft gut, wenn man sie ein paar mal locker schüttelt. Dann fließt das Blut auch wieder besser.
Übung Zwei: Goethes Faust
Streckt die Finger so weit aus, wie es angenehm geht. Zieht dann die Finger so ein, dass die Fingerspitzen am Fingeransatz zu liegen kommen. — Wieder strecken. Dann die Fingerspitzen auf die Mitte der Handflächen legen. — Wieder strecken. Dann die Hand komplett zur Faust ballen.
Übung Drei: Gebetsmühle
Handflächen auf Kinnhöhe locker aneinander legen, Ellenbogen weg vom Körper. Dann die Hände langsam zusammen und runter drücken, während die Ellenbogen bleiben wo sie sind. Das Ganze ein paar Mal wiederholen.
Extra: Fingeryoga
Wer Freude an Yoga hat oder gern etwas Neues ausprobieren will, kann außerdem ein paar Mudras machen. Mudras sind symbolische Handgesten im Hinduismus und Buddhismus – wenn ihr zum Beispiel mal einen Buddha seht, der Zeigefinger und Daumen zum Kreis gebildet hochhält, will er nicht „alles tippitoppi“ sagen, sondern zeigt das Mudra für den Kreislauf von Leben und Wiedergeburt. Wieder was dazugelernt!
Mudras werden aber auch im Yoga eingesetzt, um Energien zu kanalisieren und bestimmte Geisteshaltungen zu fördern. Und das, meine ich, ist auch beim Stricken nicht verkehrt. Probiert es mal aus, es kann nichts Schlimmes passieren!
Akzeptieren, was ist (wie in: Ich akzeptiere, dass ich noch hundert Jahre an diesem Pullover stricken werde.)
Rollt den Zeigefinger gegen die Daumenwurzel. Legt die äußere Seite des Daumennagels gegen die Innenseite des Nagels des kleinen Fingers. Mittelfinger und Ringfinger zeigen von der Hand weg. Einmal tief einatmen und langsam wieder ausatmen. Dann die Fingerhaltung wieder lösen.
Selbstvertrauen (Ich schaffe das Lacemuster, ohne mich zu verstricken!)
Legt die Fingerspitze des Daumens seitlich an das mittlere Fingerglied des Zeigefingers. Die übrigen drei Finger locker strecken. Einmal tief einatmen und langsam wieder ausatmen. Dann die Finger wieder lösen.
Energie (Auf in den Kampf!)
Die Fingerspitzen von Daumen, Ringfinger und kleinem Finger zusammenlegen. Die übrigen Finger zeigen von der Hand weg. Einmal tief einatmen und langsam wieder ausatmen. Dann die Finger wieder lösen.
Fühlen sich eure Hände jetzt nicht schon viel besser an? Meine auf jeden Fall! Klare Sache, diese Übungen sind für die Entspannung zwischendurch und ersetzen keine medizinische Maßnahme. Wenn eure Hände beim Stricken stechen, brennen, knirschen, taub werden oder sich verfärben, muss der Onkel Doktor gucken kommen.
Ich wünsche euch aber allen heile Fingerchen und frohes Stricken und verabschiede mich mit einer letzten Übung, dem leichten Heben:
Prost! (Im Glas ist natürlich Apfelsaft. Gesunde Vitamine und so, gell?)
Die Mudras sind super und helfen tatsächlich! Schnelle Hilfe leicht gemacht!
Ich arbeite beruflich sehr viel mit den Händen (Massagen) und bekomme deshalb ab und an Krämpfe in den Daumenballen. Hier hilft eine Schale mit warmen Rapssamen. Hände rein und leichte Greifübungen machen. Das ist ein Segen für Muskulatur und Gelenke… fühlt sich wunderbar an und macht auch irgendwie Spaß. Danach ist kein Knäul Wolle vor mir sicher 😀
Oooh, das mit den Rapssamen will ich auf jeden Fall ausprobieren! Erwärmst du die einfach in der Mikrowelle? Und geht das auch mehrmals oder überleben die Samen das nur einmal?
Die Überleben mehrfach… einfach in der Mikrowelle oder im Herd erwärmen. Viel Spaß beim Ausprobieren!
Herzlichen Glückwunsch Nina, ich finde es wunderbar und großartig das du nun hier bloggst.
Alles Gute für dich und Prost auf deine Blogs bei Lanade.
Die Übungen für die Hände werde ich beherzigen, stricken ist wirklich manchmal anstrengend, besonders wenn etwas fertig werden soll und wenig Zeit bleibt, dann verkrampft man doch schnell. LG
Wenig Zeit und viel zu stricken – das kenne ich nur zu gut. Wir machen dann kurz vor Weihnachten noch mal eine Fingerturngruppe auf! XD
Hallo Nina!
Schön, dass Du im Team bist 🙂
alles Gute!
Yay, meine zwei liebsten Blogs vereint! Wunderbar!
Bei den Fingerübungen sind ja beide Hände zu sehen. Hast du etwa wieder mit der Nase fotografiert?
;-D
Ich habe dazugelernt, liebe Kathi! Diesmal hab ich die Zunge genommen.
😛
Prima, liebe Nina,
schön, dass ich Dich jetzt hier auch regelmäßig lesen kann.
Ich bin fast doppel so alt wie Du und stricke schon viele Jahre alles was so gewünscht wird. Es macht mir immer Freude ,neues zu probieren, denn Du gibst so gut nachvollziehbare Tipps.
Du bleibst Lanade hoffentlich lange treu uns allen fleißigen Strickerinnen zum Nutzen und zur Freude.
Hallo, liebe Nina,
toll, dass Du jetzt im Blog öfters mitschreibst. Vor längerer Zeit hatte ich Dich einmal gefragt, warum Du ” Havariemarie” heißt, obwohl Du so viele tolle Anregungen ins Netz gestellt hast. Jetzt ist die Sache klar.
Deine Fingerübungen finde ich klasse und werde sie auch einmal so machen., denn ich bin doppelt so alt wie Du und möchte das Stricken noch lange nicht aufgeben.
Was auch gut für die Hände ist, ein warmes oder kaltes Dinkelkissen mit den Händen bearbeiten.
Macht weiter so, Euer Blog ist einfach super
Dein Posting kam gerade recht! Ich muss nämlich heute eine Zwangspause einlegen. Zur Zeit stricke ich etwa 8 Stunden täglich und das finden meine Handgelenke inzwischen nicht mehr so witzig. Also liegen die Nadeln heute brav im Körbchen 🙂
8 Stunden täglich? Ich ziehe meinen Hut, Madame! 😀
Super Beitrag. Sitze im Zug nach einem ganzen Tag an der Computermaus.
Und abends wird dann wiedrr gestrickt. 😉
Sehr gute und sort hilfreichen Fingerübungen.
Ich bin auch schon was älter;)lese deinen flotten schreibstil, der super gut in diesen blog passt sehr gerne.
Das mit den rapssamen muss ich auch probieren. Wo gibt’s den zu kaufen?oder muss ich ins feld sammeln gehen?
Liebste grüße
Löwi