Malabrigo Chunky. Ein Testbericht.

Ich tendiere stark dazu, mich Dingen erneut zuzuwenden, die in der Vergangenheit gut funktioniert haben. So auch unserer lieben Havariemarie, die uns vor ein paar Wochen mit ihrem Testbericht der DROPS ♥ You #6 beglückt hat. Mir hat ihr Beitrag gut gefallen und ich hoffe euch ebenfalls.

Wer ein bisschen ihr Blog verfolgt hat, konnte kürzlich einen schönen Beitrag zu KnitPro finden, schaut mal rein! Meint ihr, ich sollte ihr verraten, dass die DROPS-Nadelsets gerade 25 Prozent günstiger zu bekommen sind? Viel Spaß beim heutigen Gastspiel von und mit Havariemarie!

Hey ihr Nadelspielchen!

Ihr kennt mich vielleicht noch aus der Vorstellung der DROPS ♥ You #6. Ich habe mich total gefreut, das Garn für Lanade testen zu dürfen und bin danach beschwingt meiner Wege gegangen, als ich eines Tages an einer düsteren Ecke angehalten wurde:

„Pssst, hey du! Ja, genau du!“ raunte da eine Stimme.
„Wie? Ich?“ fragte ich und kam näher heran. „Hey Carolin, bist du das?“
„PSSST!“ zischte sie, sah sich misstrauisch um und zog einen bunten Strang Wolle unter ihrem Mantel hervor.
„Hast du Interesse an … handgefärbtem Garn?“ fragte sie verschwörerisch.
„Ist das etwa Malabr…“
„PSSSSSST!“ zischte Carolin. „Genau!“

Tja, und so oder so ähnlich begann sie, meine Malabrigo-Abhängigkeit. Bis zu diesem Punkt hatte ich ja immer gedacht, ich sei mit meiner DROPS-Wolle ganz zufrieden. Aber in dem Moment, als ich in dieser zwielichtigen Gasse diesen Strang Wolle in die Hand genommen habe, war es um mich geschehen. So was Weiches! Und diese Farben!

Am liebsten würde ich mir aus allen Malabrigo-Qualitäten im Programm von Lanade eine überdimensionale Socke stricken, hineinkriechen und für immer drinbleiben. Da das Bloggen in so einer Socke aber relativ beschwerlich ist, habe ich diese Pläne verschoben und stelle euch stattdessen heute die Malabrigo Chunky vor.

Die Chunky gehört zu den dicksten Garnen von Malabrigo und wird eigentlich nur noch von der Rasta getoppt. Im Gegensatz zur Mecha ist die Chunky kein Dochtgarn, sondern aus mehreren Einzelfäden miteinander verzwirnt. Während die Mecha sich fluffig und leicht anfühlt, wirkt die Chunky fester und glatter. Daher braucht sie auch mehr Maschen auf 10 Zentimeter als die Mecha – die Maschen verflauschen sich nicht so sehr ineinander, sondern bleiben geschmeidig und fein säuberlich voneinander getrennt.

Die Chunky besteht aus reiner Merinowolle und vielleicht noch ein paar Schäfchenwolken und ist so, so weich! Während des Strickens musste ich immer wieder den gestrickten Teil befühlen und beknautschen, weil sich dieses Garn einfach wunderbar anfühlt. Mit Nadelstärke 6 fliegen einem die Wollmeter auch nur so durch die Finger, so schnell stricken sie sich. Da kriegt man schon mal ein komplettes Knäuel an einem Abend weg!

Dementsprechend schnell war dieses Projekt hier fertig:

Anleitung: „Owls“ von Kate Davies
Garn: 7× Malabrigo Chunky 098 Tuareg für Größe 4 (Brustumfang 97 cm)
Nadeln: 6,0 mm

Der Pullover „Owls“ von Designerin Kate Davies wird in einem Stück von unten nach oben gestrickt und eignet sich bestens für die Chunky. Die Eulen um den Kragen herum werden durch ein kurzes Zopfmuster gebildet und mit Knöpfen verziert. Ihr findet das Muster hier auf Ravelry, leider bislang nur auf Englisch.

Etwas eigenwillig ist hier die Art der Taillenabnahme. Statt wie die meisten Modelle an den Seiten Maschen ab- und zuzunehmen, wird das bei diesem Pullover auf dem Rücken erledigt, wo das Ganze auf mich irgendwie eigenartig wirkt.

Viele Strickerinnen auf Ravelry klagen über eine unschöne Wölbung oberhalb der Abnahmen, die die Chunky glücklicherweise gut ausgleicht. Beim nächsten Mal würde ich die Taillenabnahmen trotzdem wieder ganz langweilig an den Seiten platzieren.

Gefällt euch die Farbe? Sie heißt „Tuareg“ und hat mich total begeistert. Auf meinem eigenen Blog habe ich letztens schon berichtet, dass ich immer wieder in das gleiche Farbschema falle: Entweder im Bereich Grün-Petrol-Türkis oder Rot-Rosa-Bordeaux. Deshalb habe ich dieses Mal Carolin auswählen lassen und es nicht bereut.

Das Blau ist leuchtend, aber durch die dunkleren Anteile nicht quietschig. Es ist bewegt genug, um auch bei einem ganz schlichten Modell interessant auszusehen, aber nicht zu unruhig für ein Zopfmuster. Und es hat beim Stricken jeden Tag gute Laune gemacht!

Meiner Meinung nach ist die Malabrigo Chunky perfekt für einen Winterpullover oder einen Cardigan für bitterkalte Tage, in dem man sich einfach wohlfühlt, weil er so weich ist. Man kann ein ganz einfaches Modell umsetzen (unter anderem alle Anleitungen von DROPS für Garngruppe D) und hat durch die großartigen Färbungen trotzdem ein einzigartiges Teil. Das sich praktisch in Nullkommanichts stricken lässt!

Denkt nur immer schön daran, die Maschenprobe zu waschen, Kinder. Die Chunky wächst nochmal ordentlich beim Baden 😉