Getestet: Modern Love

Oh, was haben wir gewartet. Mit täglich wachsender Ungeduld vor den Rechnern gesessen und auf die E-Mail gehofft, die uns endlich den Versand des lang versprochenen Nachschubs für eins unserer absoluten Lieblingsgarne ankündigte. Denn die Madelinetosh Tosh Merino Light, kurz TML, wollten wir euch ja unbedingt zusammen mit einer anderen Liebe präsentieren, für die sie wahrlich wie gemacht ist.

Nun ist das herrliche Garn wieder da, versüßt uns den Blick in die Lagerregalreihen und euch das Befüllen der Einkaufstüte. Und damit auch ja keine Zweifel an der Vertretbarkeit eurer Lustkäufe notwendigen Wollanschaffungen aufkommen, hat unsere Freundin Angelique die im letzten Blogbeitrag veröffentlichte Anleitung „Modern Love“ – ein schlichtes, tragbares und wunderschönes Tuch mit hübscher Rüschenkante – für die TML, vor allem aber für euch geschrieben.

Die liebe Nora, sicher kennt ihr sie noch von ihrem Testbericht über das Weben und die DROPS Baby Alpaca Silk, hat sie in der Zwischenzeit ausführlich getestet. Hier berichtet sie und zeigt euch ihre eigene, wunderschöne Version.

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Hallöchen! Es gibt ja tatsächlich Strickerinnen, die zeitgleich nur ein einziges Projekt auf den Nadeln haben. Meine Mutter zum Beispiel. Sie sucht sich ein Projekt aus, bestellt die Wolle dafür, strickt es, und danach geht der Kreislauf von vorne los. Respekt. Ehrlich.

Bei mir sieht es da sehr anders aus: Ich finde ein Projekt auf Ravelry oder im Lanade-Blog, bestelle mir dafür Wolle (+ Wolle für zwei weitere Projekte + das ein oder andere Bonusknäuel, weil die Farbe so schön ist + noch zwei Nadelspitzen + ein paar Maschenmarkierer), starte das erste Projekt, starte ein weiteres Projekt, stricke am UfO von vorletztem Monat weiter, stricke am ersten Projekt weiter, starte ein weiteres Projekt … so ungefähr.

Dennoch gebe ich mir immer Mühe, nicht mehr als vier Strickprojekte gleichzeitig zu haben und einigermaßen den Überblick zu behalten. Manchmal ergibt es sich dann aber, dass schon ein Nadelspiel und drei Nadelpaare besetzt sind, aber keines dieser Projekte bietet sich zum Abschalten an – ihr wisst schon, nach einem stressigen Arbeitstag oder zu viel Trubel zu Hause.

Bei den Socken wäre als nächstes die Ferse dran, der Pullover wartet auf Umrechnungseinsatz, der Fair-Isle-Pulli hat zu viele Farben und selbst die Zöpfe der Decke sind grade zu kompliziert. Tja, in solchen Momenten muss man dann eben noch ein fünftes Projekt anschlagen, hilft alles nichts. Ein solches einfaches, flüssig zu strickendes aber super schönes Projekt ist Modern Love.

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Modern Love wird nach den ersten zehn Reihen, in denen das Tuch im Zentrum der langen Seite aufgebaut wird, eigentlich immer gleich gestrickt: ein paar Reihen glatt rechts und dann zwei Krausrippen, jeweils mit bestimmten Zunahmen. Ein super einfacher Rapport mit einem sehr schönen Effekt. Das Beste daran ist: man kann sich so gut wie gar nicht verstricken, da die Rapporte nur über zehn Reihen gehen und sich so schnell nachzählen lassen.

Besonders für Monks wie mich ein Vorteil, den man nicht unterschätzen sollte. Ich zähle sogar die Reihen der Socken oder Ärmel, nur damit sie exakt gleichlang werden. Möchte man zwischendurch die grauen Zellen trainieren, strickt man einfach eins der unzähligen UfOs weiter und greift beim abendlichen Tatort wieder beherzt zur modernen Liebe – perfekte Symbiose also. Solltet ihr zu den monogamen Stricker/innen gehören: das Tuch strickt sich super schnell und entspannt weg, auch ohne multiprojecttasking.

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Viele Tücher haben den Nachteil, mit endlos vielen Maschen abgekettet werden zu müssen. Modern Love ist da keine Ausnahme, die Rüschen am Rande tun ihr Übriges dazu und lassen die letzten Reihen noch etwas länger werden.

Ist diese letzte Hürde geschafft, wird man aber mit einem sehr schönen, kuscheligen Halswärmer belohnt, genau das Richtige für das derzeitige Wetter. Die sichelartige Form des Tuchs schmiegt sich schön an und die Enden lassen sich entweder mit um den Hals wickeln oder kringeln sich wie Korkenzieherlocken ein, lässt man sie baumeln.

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Pssst: Da sich das Tuch so angenehm nebenbei stricken lässt, und das auch wirklich schnell, eignet es sich auch hervorragend als kleines Geschenk. Meines lag unter dem Weihnachtsbaum der Oma und sie hat sich sehr darüber gefreut! Es lohnt sich übrigens sehr, dem Tuch vor dem Verschenken oder selber Tragen ein kleines Entspannungsbad zu gönnen. So ordnen sich die Zunahmen und die Rüschen ganz von allein und kommen wunderbar zur Geltung. Viel Spaß und bis zum nächsten Mal!

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Anleitung: „Modern Love“ von Angelique den Brok
Garn: 2 Stränge Madelinetosh Tosh Merino Light, Farbe Kitten
Nadelstärke: 3,5mm

Eure Nora

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