Ihr habt es sicher schon gesehen: wir haben ein neues Garn von Malabrigo im Sortiment! Ich muss ehrlich gestehen, als ich zum ersten Mal gehört habe, dass ein Malabrigo-Neuzuwachs aus Merino ins Programm kommt, war mein erster Gedanke: Was kann das schon sein, was es nicht schon gibt? Denn von der zarten Lace bis hin zur fetten Chunky ist für mein Gefühl jetzt alles bei Malabrigo im Karton, was mein Herz jemals begehren könnte. Dachte ich.
Bis mir Carolin meinen ersten Strang dieses neuen Garns in die Arme drückte. Caracol heißt diese Kreation von Malabrigo und ist mal wirklich etwas Neues. Schaut selbst!
Ein unregelmäßig dicker Faden völlig unversponnener und unverzwirnter Merinowolle in all seiner Fluffigkeit und Flauschigkeit, notdürftig in Zaum gehalten von zwei dünnen Fäden – das ist die Caracol. Und die Farben! Hattet ihr schon mal so einen scheinbar von innen leuchtenden Strang Malabrigo Mechita in der Hand? Genau so, nur multipliziert mit Hundert glühen die Farben der Caracol. Das Ganze wirkt wie eine auf magische Weise gebändigte Wolke, die einen Regenbogen verschluckt hat. Mein Strängchen hat die Farbe 150 Azul Profundo und gehört sogar noch zum zahmeren Ende der Palette.
Aber was macht man damit, abgesehen vom Bestaunen und Streicheln? Am besten etwas furchtbar Simples, denn die Caracol weiß sich auch ganz ohne raffinierte Strickmuster Eindruck zu verschaffen. Ich habe mich für einen Loop entschieden, der so einfach ist, dass man eigentlich nicht mal eine Anleitung dafür braucht: 150 Maschen anschlagen, zur Runde schließen, 4 Runden kraus rechts und dann glatt rechts weiter. In der zweiten Hälfte nach Gefühl zweimal 10 Maschen in regelmäßigen Abständen abnehmen, Abschlusskante wieder mit 4 Runden kraus rechts, abketten, fertig.
Das Manöver hat genau zwei Stränge Caracol und nicht ganz drei Abende Arbeit erfordert. Den fertigen Loop kann ich zweimal um den Hals schlingen. Mit nur einem einzigen Strang kann man nach gleichem Prinzip auch einen Cowl stricken, der nur einmal um den Hals geht – dann würde ich etwa 60 bis 70 Maschen anschlagen und vermutlich in der oberen Hälfte nur 5 Maschen pro Runde abnehmen, damit er schön fällt. Fertig ist das perfekte Weihnachtsgeschenk!
Verstrickt habe ich die Caracol übrigens mit einer relativ kleinen Nadel der Stärke 8 mm, damit später mal der Wind nicht so durchpfeift. Mit einer dicken 12er- oder sogar 15er-Nadel erhält man wieder einen ganz anderen Look, der, ähnlich wie beim Fingerstricken, sehr locker und verspielt wirkt, und dem Garn die Möglichkeit gibt, noch mehr von seinem großartigen Potenzial zu entfalten. Das Stricken selbst ist mit der Caracol sehr, sehr angenehm: Die Konstruktion aus Flausch und Fessel hält alles aus und ich habe den Faden bei weitem nicht so häufig versehentlich durchstochen wie bei verzwirnten Garnen dieser Stärke.
Die Malabrigo Caracol ist für mich ein ganz großer Überraschungshit und wird in der vorweihnachtlichen Strickzeit sicher noch mehrfach zum Einsatz kommen. Die beste Empfehlung für dieses Garn ist aber vielleicht die Tatsache, dass meine spontan zur Fotografin ernannte Freundin nach unserem Fotoshooting für diesen Blogbeitrag gefragt hat, ob ich ihr auch so einen Loop aus so einer Wolle stricke – und das, obwohl es gefühlte 30 Grad heiß war. Es will schon was heißen, wenn ein dickes Strickstück bei hochsommerlichen Temperaturen sogar Nicht-Stricker begeistern kann!
Modell: Loop nach Eigenkreation
Maße: circa 150 cm Umfang, 25 cm Höhe
Garn: Malabrigo Caracol in Farbe 150 Azul Profundo, 2× 150 Gramm
Nadeln: Rundstricknadel mit Nadelstärke 8 mm von KnitPro
Hallo Nina,
der Loop ist wirklich toll geworden! Ich hab mich schon gefragt, was man aus dieser besonderen Wolle Schönes machen könnte – jetzt weiß ich es!
Liebe Nina,
vielen Dank für diesen gewohnt kurzweiligen Beitrag
Jetzt sitze ich sabbernd mit dem Tablet in den Händen aufm Sofa und kann mein Pech nicht fassen – ich bin vollkommen pleite und Ihr macht eine Aktion …. NEIIIIIINN
Und keinen Familiensckmuck, den ich verpfänden kann.
Nuja, iss ja noch etwas Zeit, da finde ich schon jemanden, den ich anpumpen kann.
Ohne einen Loop aus diesem Wahnsinnsgarn werde ich den Winter nicht überleben, ich schwöre.
Liebe Grüße an Dich und das Team
Beate
Liebes Maschenputtel, bitte tu nichts Unüberlegtes! Das Garn wartet sicher auch noch auf dich, ohne dass du den Pudel an die nächste Friseurschule vermieten oder handgeschmierte Stullen auf dem Schwarzmarkt verticken musst. 😉
Sieht toll aus und ist sicher genau das, was meine Enkeltöchter auch tragen möchten!
Dazu eine Frage – kann man bei lanade die Wolle eigentlich ansehen? Ich habe immer so meine Probleme, Qualität und Farben am Bildschirm richtig zu erkennen und bin dann oft enttäuscht über das Ergebnis meiner Bestellung. Da ich in Barth wohne, könnte ich ohne große Umstände zu Carolin fahren.
Für dich weiter so gute Ideen!
Bärbel