Sandnes bei Lanade – Kinder, ist das schön! Ich habe eine ganz besondere Beziehung zu dieser Marke und kann immer noch nicht ganz fassen, dass sie jetzt hier ist. Zu Sandnes bin ich nämlich gekommen wie eine Märchenprinzessin zu ihrem Prinzen. Und das war so:
Es war einmal vor langer, langer Zeit im Jahre 2016 im fernen Wollfest Hamburg. Ich war gerade auf dem Weg zu einem Ball, äh, Workshop, als mir zwei gute Feen namens Caro und Antje entgegenkamen. „Du gehst doch jetzt zum Lace-Kurs, oder? Das da drüben ist der Lars aus Norwegen, kannst du ihm ein bisschen mit dem Deutschen helfen?“ – Abgang Caro und Antje, Auftritt Lars aus Norwegen, der tatsächlich der seltenen Gattung der strickenden Männer angehört.
Nach zwei Stündchen Workshop-Simultanübersetzung und sehr nettem Strickschwatz auf Englisch verschwand er wie das Aschenputtel im Märchen, zweifellos um auf einem magischen Rentierschlitten nach Hause ins verzauberte Norwegen zu reisen. Zurück ließ er mir jedoch keinen gläsernen Pantoffel, sondern ein Knäuel Wolle. Ihr ahnt es schon? Es war von Sandnes und es war Liebe auf den ersten Blick.
Natürlich hat mein Märchen auch ein Happy End: Vier Jahre später hielt eine grüne Kutsche vor meiner Tür, kippte einen großen Berg Sandnes-Wolle in mein Haus, wir haben geheiratet und viele hübsche Wollbabys bekommen. Hach, wie im Märchen! Eins dieser Babys möchte ich euch heute zeigen.
Babyull Lanett heißt der Wonneproppen. Und man möchte ihn am liebsten die ganze Zeit knuddeln! Wie der Name schon andeutet, handelt es sich um ein klassisches Babygarn: 100 Prozent zarte Merinowolle (übrigens mulesing-frei!), Fingering-Stärke und Superwash-Ausrüstung für die Waschmaschinentauglichkeit. Ich finde diese Kombination immer wieder gut, weil sie so vielseitig ist, dass nicht nur Babys damit bestrickt werden können, sondern auch Ninas, um mal ein Beispiel zu nennen.
Zum Beispiel der Cocktail Jumper von Maison Rililie. Eigentlich entworfen für ein leichteres Garn mit Lochmuster an den 3/4-Ärmeln wird mit der Babyull ein Pullover für die mittelkalten Wintertage daraus. Ein richtiges Traumprojekt für das Garn, weil man hier wunderbar Farben kombinieren kann. Die langen Strecken in glatt rechts stricken sich fast schon von selbst, so schön flutscht die Babyull über die Nadeln.
Beim Stricken hatte ich den Eindruck, dass das Garn einen Ticken fester verzwirnt ist als andere Baby-Merinogarne dieser Art, die ich bisher in den Fingern hatte. Dadurch habe ich seltener versehentlich den Faden durchstochen und auch später beim Tragen habe ich weniger Pilling und Rubbelstellen-Flaum beobachtet. Daumen hoch!
Eine weitere positive Überraschung: Nach dem Bad ist der Pullover kaum in der Länge gewachsen. Vermutlich hat jede Strickerin, die mit Merino gearbeitet hat, schon mal mit ansehen müssen, wie das Baden aus einem Pulli ein Woll-Nachthemd gemacht hat. Nicht in diesem Fall! Dabei stricke ich generell sehr locker und damit wachstumsfördernd. Die Ärmel meines Pullovers waren übrigens schon vor dem Baden so lang, weil ich sie so am liebsten mag.
Ein außergewöhnliches Detail des Cocktail Jumpers ist übrigens das umgeschlagene Bündchen, bei dem die Kontrastfarbe durch das Lochmuster schimmert. Hier bin ich ganz ehrlich noch nicht sicher, ob es mir gefällt. Vielleicht kommt es in einer anderen Farbkombination besser zur Geltung …
Anleitung: Cocktail (Jumper) von La Maison Rililie, Größe M
Modifikationen: Lange Ärmel ohne Lochmuster, sonst frier’ ich!
Garn: Sandnes Babyull Lanett, 4× 50 Gramm in 5042, Staublila, 3× 50 Gramm in 5575, Marine, 1× 50 Gramm in 4622, Helles Heidekraut
Nadeln: KnitPro Symfonie Rundnadel & Nadelspiel in 3,0 mm (2,5 mm für Bündchen)
Das einzige, was mich bei der Babyull Lanett stutzig gemacht hat, war die Maschenprobe. Die auf dem Etikett genannten 27 bis 31 Maschen würde ich vielleicht erreichen, wenn ich mit Nähnadeln stricke. Mit 3er-Nadeln bin ich dagegen auf 24 Maschen gekommen und war mit dem Maschenbild zufrieden. Macht also unbedingt eine eigene Maschenprobe, bevor ihr das Baby schaukelt!
Danke für deinen schönen Bericht. Ich verstricke dieses Garn auch gerade um komme auf die gleiche Maschenprobe (24) mit 3erNadeln.
LG Claudia
Hallo Claudia,
das beruhigt mich! Ich dachte schon halb, ich könnte nicht mehr richtig zählen, weil ich so stark von der empfohlenen Maschenprobe abweiche … ;-P
ein sehr hübscher Pulli ,
und gut zu wissen das die Lanett nicht so wächst .
Danke Nina
Vielen Dank, Claudia. 🙂
Ich bin gespannt, ob das für die dickere Variante Merinoull auch gilt. Ich werde berichten, wenn ich getestet habe!