Es gibt Garne, da kann man sich einfach nicht für eine Farbe oder Farbkombination entscheiden. Weil Argumente wie „Guck mal, die hier!“ und „Nein warte, die hier!“ und „Halt, stopp! Die und die und die!“ und „Die auch!!!“ einigen von euch bekannt vorkommen sollten, stimmt’s?
Und was macht man dann am besten, wenn man sich nicht für eine (oder zwei) Farben entscheiden kann? Richtig! Man nimmt halt einfach alle! Hahahaha!
Den Wunsch, einfach fast alle verfügbaren Farben zu verstricken, hatte ich zuletzt in der Testphase von Ninas „Strandgut“ beim Brüten über der Farbpalette der DROPS ♥ You #7.
Das luftige Sommertop will ja eigentlich nur zwei Farben haben, aber da die Musterwiederholungssequenz kurz ist, eignet es sich auch super für bunte Blockstreifen. Da meine nicht weiter einzudampfende Farbwunschliste zugegebenermaßen eher dem Töchterlein als mir gut zu Gesicht stand, sollte sie es auch bekommen. Dass Blockstreifen auf Kinderprojekte passen wie Tosh Merino Light auf den Wunschzettel, hat Carolin ja schon vor Ewigkeiten und wiederholt bewiesen.
Weil ich gerade ohnehin schon so schön in den technischen Innereien des Modells steckte, hab ich gleich noch ein Kinderkleid, passend zum Sommerfest im Kindergarten, draus gemacht. Das geht bei Strandgut wirklich ganz leicht – man braucht nur den Brustumfang, die gewünschte Länge des Kleides (ab Brusthöhe) und natürlich eine Maschenprobe:
- Der Brustumfang (in cm) geteilt durch 10, multipliziert mit der Anzahl der Maschen pro 10 cm (in der Maschenprobe), ergibt die Anzahl der benötigten Maschen an der Brust. Die Zahl sollte durch vier teilbar sein, im Zweifel aufrunden: die meisten Kinder werden im Laufe der Zeit eher größer als kleiner 😉 Zahl aufschreiben, nicht gleich anschlagen.
- Die gewünschte Länge ab der Brust wird ebenfalls durch 10 geteilt und dann mit der Anzahl der Reihen pro 10 cm aus der Maschenprobe multipliziert. Das Ergebnis hier muss wegen der Musterwiederholung durch 8 teilbar sein. Im Zweifel könnt ihr hier ruhig abrunden, weil ja auch noch das Bündchen dazukommt.
Die Reihenzahl durch 8 ergibt die Anzahl der Wiederholungen (aufschreiben), bei kunterbunten Blockstreifen also auch ungefähr die Anzahl der benötigten Farben. Denkt daran, gegebenenfalls auch für das Bündchen unten und den Teil oberhalb der Brust noch eine Farbe einzuplanen. - Pro Musterwiederholung werden 4 Maschen abgenommen. Man rechnet also 4-mal die Anzahl der Musterwiederholungen auf dem Zettel plus die Anzahl der Maschen an der Brust, die gleich darüber auf dem Zettel stehen sollte. Heraus kommt die Maschenzahl für den Anschlag.
- Jetzt folgt man einfach der Anleitung bis zu der Stelle, an der zwischen MM2 und MM3 bzw. MM4 und Rundenende Maschen für den Armausschnitt abgekettet werden. Die Maschenzahl in diesem Abschnitt wird durch 3 geteilt – das mittlere Drittel (Aufrunden) wird abgekettet.
- Bei der Front folgt man der Anleitung bis Reihe 8 und kettet dort zwischen einem Drittel und einem Viertel der verbliebenen Maschen in der Mitte ab. Bei der Länge und Breite der linken und rechten Front orientiert man sich am Besten an der Anleitung und lässt ansonsten Augenmaß walten 🙂
- Fehlt nur noch der Rücken: hier muss man nach den Abnahmen für die Armausschnitte wieder etwa ein Drittel der Maschen in der Mitte abketten und dann die linken und rechten Rückenteile genau wie die linken und rechten Fronten stricken. Et voilà!
Modell: „Strandgut“ von Nina Schaffrin
Größe: zirka Kindergröße 104
Garn: je ein Knäuel DROPS ♥ You #7 in den Farben Fb. 01, weiß, Fb. 05, marine, Fb. 10, erika, Fb. 11, lila, Fb. 14, hellrosa, Fb. 15, rosa, Fb. 17, opal, Fb. 18, türkis, Fb. 19, helltürkis
Nadeln: KnitPro Nova, 3 mm, 60 cm
Die Modifikationen könnt ihr im Ravelry-Projekt nachlesen 🙂
Antje, du böser Finger! Mir so was Schönes vorzusetzen – jetzt, wo der Sommer fast vorbei, äh, also nie wirklich da war, also, ja, weißt schon.
Wunderschön geworden! Und wie groß deine “Kleine” auch schon wieder ist, nee nee nee.
Iiiiich? Ich bin mir keiner Schuld bewusst. Das Kind wächst von alleine und das Garn war vorher schon so schön. Ich hab’s nur verstrickt. Ehrlich wahr! 😉
Das ist wirklich ein Sahnebeerentörtchen geworden. Im nächsten Jahr ist unsere Lütte 2, dann sieht das bestimmt zuckersüß an ihr aus.
Ganz bestimmt. Im Krabbelalter sind Kleidchen ja eher nicht so praktisch, aber sobald sie auf eigenen Füßen stehen, heißt es: Strandgut Ahoi! 🙂
Hallo Antje,
das ist ja ein super tolles Kleidchen für das süße Mädchen geworden- gefällt mir ausgesprochen gut. Die Farbzusammenstellung aber auch.
Was man mit einer Veränderung von dem ” Strandgut ” alles so zaubern kann.
Danke Petra 🙂 Das ist das Schöne an schlichten Konstruktionen: man kann sie durchschauen und dann variieren soviel man möchte 🙂
Maschenprobe bähhhhh … Aber das Kleid ist wirklich Zucker und das Model erst
Weißt du Doris… da stimme ich dir uneingeschränkt zu ;D