… so, abgekettet. Und nun? Ach ja!
Der Vorteil am Strickmultitasking ist ja – unter anderem –, dass man quasi, noch während sich das frisch fertiggestellte Nicht-mehr-WiP gierig mit lauwarmem Wasser betrinkt, schon wieder mittendrin in der nächsten Passe, verkürzten Reihe oder kurz vor Abschlussbündchen steht und man sich so sehr gut situiert, ohne große Orientierungslosigkeit, direkt weiter seiner Lieblingsbeschäftigung widmen kann. In meinem Fall folgt auf den Jasmund-Guthrie das Wittow-Whakairo-Top, dass ich euch heute zeige – wenn ihr mögt.
Modell und Garn
„Whakairo“ ist der Maori-Begriff für Schnitzerei und ich kann aus eigener Erfahrung berichten, dass die Neuseeländer auf diesem Gebiet wunderschöne, häufig von der Natur inspirierte Muster hervorgebracht haben, die nicht nur dekorativ sind, sondern Bezug nehmen auf Stammesgeschichte und Tradition der indigenen Bevölkerung. Eine Art Lesebuch quasi – nun auch in Maschenform adaptiert, das fand ich sehr reizvoll.
Angeschlagen habe ich es mit der wunderbaren Madelinetosh Tosh Merino Light, Late In The Day. Eine herrliche Farbe, die wir leider nur ganz kurz im Shop hatten: wie zarte Schleierwolken am Abendhimmel über Wittow.
Stand der Dinge
Das Whakairo Top wird unten angeschlagen und strickt sich dann sehr gemächlich erst über ein breites Rechts-verschränkt/links-Bündchen und danach das recht opulente Zopfmuster-Panel, das ebenfalls mit verschränkten Rippen arbeitet, dahin. Den Chart hab ich mir vergrößert ausgedruckt und auf meine Magma-Mappe gepinnt, die sich hier wirklich als sehr nützlich erweist.
Die Zopferei sieht deutlich aufwendiger aus als sie ist – was mich immer freut –; zumal man das alles ohne groß nachzudenken und ohne Zopfnadel stricken kann. Safety Lines aus Zahnseide nach den beiden letzten vollständigen Wiederholungen hab ich trotzdem drin, damit kann man nämlich auch sehr schön abschätzen, wie viele Wiederholungen der Charts einem noch bis zur Ärmelabtrennung bevorstehen.
Ich schätze diese und dann noch eine? Ungefähr.
Modifikationen
Die Designerin Francoise Danoy (Ahora Knits) hat für den Hauptteil Kraus-rechts-Rippen vorgesehen, die ich durch glatt-rechts ersetzt habe, weil ich finde, dass das die vertikalen Linien im Zopfmuster betont. Außerdem tendiert kraus-rechts dazu, sich in der Höhe zusammen zu ziehen, was ich vermeiden wollte.
Im Gegensatz zum Guthrie neulich strickt sich das Whakairo Top nicht von allein und schon gar nicht ohne Hingucken, ist aber auf seine Art mindestens genauso reizvoll in meinen Augen. Ich freu mich schon darauf, das im Sommer zu tragen.
Apropos Sommer: noch ein Foto von dem oben angesprochenen Abendhimmel? Aber sicher doch 🙂
Bis bald!
Sehr schöne Farbe, das Top wird großartig!
Wie schlägt sich Merino als Material so im Sommer, im Vergleich zu beispielsweise Alpaka?
Dankeschön! 🙂
Mit Alpaka kann ich’s leider nicht vergleichen weil ich das nicht vertrage aber TML ärmellos/kurzärmlig ist definitiv sehr angenehm an frischen Sommertagen, beim Lesen und Stricken an schattigen Lieblingsplätzchen und zum Warmwerden nach einem Bad in der Ostsee!
Das Oberteil wird absolut wunderschön. Die Konzentration für dieses Muster würde ich nicht aufbringen.
LG
Ingrid
Hallo Antje,
ich habe schon gespannt auf das Wochen-WIP gewartet. Und ich bin wieder einmal nicht enttäuscht worden.
Dein Top ist umwerfend und gefällt mir ohne Krausrippen noch besser als das Original.
Der Abendhimmel und Late in the Day sind ein Traum.
Ich muss mal wieder stricken, vielen Dank für die Inspiration.
Viele Grüße
Susanne